Liebe Freunde,

weltweit hat das Coronavirus die Hausgemeinschaften der Comboni-Missionare schwer getroffen, neben Deutschland und Italien auch Mexiko. Während der letzten vier Monate sind vier Mexikaner nach Peru gekommen: einer arbeitet in Baños, ein anderer in Palca, ein anderer in Chorrillos (Pater Erasmo) und einer ist Verwalter vom neuen Cam (Centro de Animación Misionera). Die Hausgemeinschaft ist jetzt etwas gewachsen. Der Cam ist ja in das Provinzhaus verlegt worden. Ein peruanischer Urlauber aus Kenia verbringt anscheinend den ganzen Urlaub hier im Provinzhaus; vor drei Tagen ist sein Vater an Coronavirus gestorben.

Innerhalb acht Stunden wird eine strenge Ausgangssperre beginnen und bis zum 14. Februar dauern. Das Land hat man in verschiedene Zonen eingeteilt, je nach dem Ansteckungsgrad.  Die Region Lima gehört diesbezüglich zur schlimmsten Zone. Letztes Jahr wurde über das ganze Land die Ausgangssperre verhängt. In Gebieten, in denen es weniger Angesteckte gibt, können die Leute Arbeiten verrichten, die in anderen Gebieten verboten sind. In sehr verseuchten Zonen beginnt die Ausgangssperre bereits um 7 Uhr Abend, in anderen Zonen erst um 10 Uhr. In allen Zonen dauert die Ausgangssperre bis 4 Uhr früh. Gestern habe ich gelesen, dass in manchen Orten keine Lebensmittel für die Olla común vorhanden sind.

Wenn sich die Peruaner verabschieden, dann sagen sie fast immer: „Cuídate“ (pass auf dich auf). Diese Aufforderung war früher bloß eine leere Floskel, jetzt muss man sie wirklich ernst nehmen.

Innerhalb von einigen Tagen werden die ersten Impfstoffe nach Peru kommen. Es ist eine Schande: alle südamerikanischen Länder haben bereits die Impfstoffe, außer Peru.

Mit dem Wunsch, dass Gott Sie segne, verabschiedet sich

Pater Albin Grunser