Die Provinzoberen der Comboni-Missionare in Europa beschäftigten sich bei ihrem Jahrestreffen in Sunningdale, südwestlich von London, mit dem Flüchtlingselend in Europa. Lesen Sie im Folgenden ihre Botschaft.
„Angesichts der gegenwärtigen Migrationsbewegungen, kann die einzige vernünftige Antwort nur die von Solidarität und Barmherzigkeit sein“
(Papst Franziskus am 6. Juli 2018)
Wir, Provinzobere der Comboni-Missionare in Europa, versammelt zu unserem Jahrestreffen (in Sunningdale, vom 12.-14. Juli 2018)
- sind zutiefst beunruhigt, weil Europa sein humanitäres Ethos zu verlieren scheint, indem es gegenüber Flüchtlingen und Migranten seine Tore verschließt und ihre Grenzen an die afrikanischen Küsten verlegt. Damit setzt Europa das Leben vieler Menschen aufs Spiel und unterwirft es sklavenähnlichen Zuständen in Libyen, was in klarem Gegensatz zu den Verpflichtungen des internationalen Menschenrechts steht;
- verurteilen die Schließung der europäischen Häfen für Migranten in Not;
- stellen fest, dass in Europa die Wurzeln für Unsicherheit und Kriminalität mehr in Problemen vor Ort zu suchen sind als im Phänomen der Migration;
- unterstützen mit voller Überzeugung die prophetischen Stimmen und Gesten derjenigen Mitbrüder, die sich auf die Seite der Flüchtlinge und Migranten stellen;
- folgen dem Kurs von Papst Franziskus und anderen kirchlichen Stimmen, die zusammen mit unseren Mitbrüdern die Stimme der Flüchtlinge und Migranten sind, die heute zu den „ärmsten und am meisten vernachlässigten“ in unserer Mitte zählen;
- rufen alle Menschen guten Willens auf, sich solchen Ungerechtigkeiten, besonders dem Aufkommen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzustellen.
Sunningdale, 14. Juli 2018
Die Provinzobern der Comboni-Missionare in Europa