Vor mehr als dreißig Jahren schloss sich Pater Luis Alberto Barrera Pacheco, angetan von der Mission unter den Ärmsten, den Comboni-Missionaren vom Herzen Jesu an.
In den ersten Jahren war er bei den Armen an den Randgebieten von Lima (Chorrillos) und später in den Anden tätig. Sein Traum als Comboni-Missionar erfüllte sich mit seiner Ausreise nach Afrika. Dreizehn Jahre lang konnte er in der Zentralafrikanischen Republik als Missionar tätig sein. Die Begegnung mit anderen Kulturen erforderte lernen und umlernen, geben und annehmen. Seine Jahre als Pfarrer erlebte Pater Luis Alberto, wie er sagt, als die Fülle seines Missionslebens. Mit den Menschen das Evangelium zu teilen, erfüllte ihn mit Freude. Dabei war das Beispiel von vielen älteren Mitmissionaren für ihn stets ein Bezugspunkt. Ein zweiter Moment in seinem Missionsleben war die Begleitung junger Zentralafrikaner, die sich auf ihren Missionsberuf als Comboni-Missionare vorbereiteten. Er erinnert sich, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe war, galt es doch, seine Worte mit seinem Lebenszeugnis und mit viel Geduld zu beglaubigen, und den Wachstumsrhythmus der jungen Menschen zu respektieren. Er schildert seine Erfahrungen: „Die Begegnung mit anderen Kulturen und Völkern verändert uns, wir werden Weltbürger und machen uns die Anliegen der Armen, denen wir unser Leben geweiht haben, zu Eigen.“
Missionar sein bedeutet, beweglich und offen zu sein. Nach dreizehn Jahren wurde Pater Luis Alberto nach Peru zurückgerufen und beauftragt, die Theologiestudenten auf ihrem Ausbildungsweg zu begleiten. Anschließend übernahm er die Leitung der peruanischen Missionsprovinz als Provinzoberer. Das waren für ihn ganz neue Aufgaben und Verantwortungen, die sein Leben veränderten und ihm Umstellungen abverlangten. Er betont, dass die Missionare mit dem Blick auf Christus und Comboni überall ihre Berufung erfüllen, die nicht ihnen gehört, sondern dem, der sie ruft.
Es war immer sein Wunsch gewesen, nach Ablauf seiner Dienstzeit in Peru wieder nach Afrika zurückzukehren. Doch Gott hatte andere Pläne mit ihm, und so schickte er ihn auf die Anden von Peru, um seinen Brüdern als Bischof zu dienen und sie zu lieben. Es war ein komplett neuer Anfang, kein leichter, denn es hieß wieder lernen. Pater Luis Alberto berichtet: „Da Gott mit Fakten zu uns spricht, vertraute er mir 2016 die wirklich arme Diözese Tarma an. Es fehlen pastorale Mitarbeiter, um das Evangelium zu verkünden, und materielle Mittel. Mehr denn je musste ich von vorne anfangen. Der Weg geht nie zu Ende, es heißt immer wieder anfangen. Die Mission erhält uns jung und schöpferisch.“
Die Perle der Anden (la perla de los Andes), wie Tarma genannt wird, auf 3.100 M.ü.M. ist nun das Arbeitsfeld des Bischofs. Die Minenstadt Cerro de Pasco auf über 4.380 Meter M.ü.M. gehört auch zu seiner Diözese. Er widmet sich der Evangelisierung und der ganzheitlichen Entwicklung der Menschen. Zahlreich sind die pastoralen Herausforderungen. Die Sorge gilt auch der Umweltverschmutzung, dem Klimawandel, der extremen Armut und der geringen Möglichkeiten für Jugendliche. Mit dem Projekt der pastoralen Erneuerung der Diözese wird versucht, die Laien in die Evangelisierungsarbeit der Kirche einzubinden. Bischof Luis Alberto sagt: „Ich fühle mich privilegiert, am Traum Gottes und an der Erneuerung der Welt mitzuarbeiten und beitragen zu dürfen, damit Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität immer mehr in der Gesellschaft Wirklichkeit werden, und wir uns alle wohl fühlen können. Als einfache Arbeiter stellen wir uns dem Herrn der Ernte, Jesus, zur Verfügung.“