Heut in der modernen Zeit,
ist es keine Seltenheit,
dass sogar, – welch süße Wonne –
Auto fährt die fromme Nonne.
Unsre Schwester Adelgunde
fährt zur warmen Mittagsstunde
in ihr’m Fiesta Marke Ford,
in ein‘ weit entfernten Ort.
Weil das Fahren Freud‘ ihr macht,
sie von Herzen fröhlich lacht,
und gibt, weil es ihr macht Spaß,
ihrem Fiesta kräftig Gas.
Plötzlich aber, welch ein Schreck,
blieb ihr fast die Spucke weg,
denn auf einmal hört sie’s summen
den Motor total verstummen.
Adelgunde musste sehen,
wie ihr Auto glatt blieb stehen,
weil sie feststellt – ach o Graus –
das Benzin ist gangen aus.
Als sie ausschaut weit und breit,
sieht sie nichts als Einsamkeit.
Adelgunde also muss
jetzt aufbrechen frisch zu Fuß.
Auch wenn’s ist zum Haar Ausraufen,
muss sie ziemlich weit noch laufen,
bis zum allernächsten Ort,
wo es gibt ne Tankstell‘ dort.
Da sie manchmal arg vergesslich,
wird die Lage nun recht hässlich,
weil die Schwester in der Tat
ein Gefäß vergessen hat.
Doch der Tankwart, gar nicht irr,
sagt er hätt‘ ein Nachtgeschirr,
dass er ihr mal leihen kann
dieser hilfsbereite Mann.
Adelgund‘ mit Widerwillen
tat den Nachttopf kräftig füllen
mit Benzin und kehrt zum Glück
zu ihr’m Auto bald zurück.
Mit Geschick und voller Dank
füllt sie auf den leeren Tank,
als Herr Meier frank und frei
fährt bedächtig da vorbei.
Nimmt den Fuß sofort vom Gas,
denkt bei sich, was ist denn das?
Wie soll das denn funktionieren?
Muss man sich da nicht genieren?
Als er sieht im Licht der Sonne
Adelgund‘ die Klosternonne,
hält er an ganz kurz entschlossen
sagt zur Schwester unverdrossen:
„Sicherlich sind Sie aus Schwaben,
Ihren Glauben möcht‘ ich haben“.
Der kleine Poet