Immer wieder berichteten die Medien in den letzten Tagen von den schweren Regenfällen in Peru und die dadurch verursachten Überschwemmungen und riesigen Schäden. Unser peruanischer Mitbruder, Pater Juan Goicochea, ist Pfarrer in einer Pfarrei in Lima. Er berichtet:

Ein großer Teil Perus steht wortwörtlich unter Wasser. Mehr als eine halbe Millionen Betroffene, fast 100.000 Opfer, 75 Tote, 157.000 beschädigte Häuser, 1.900 Kilometer zerstörte Straßen und 157 zusammengebrochene Brücken. Einige kleine Ortschaften sind begraben. Jeden Tag steigen die Zahlen. Die schockierenden Zahlen beschreiben die bei weitem schlimmste Klimatragödie seit den 90er Jahren. Die schweren Regenfälle toben seit Dezember vor allem im Norden des Landes, aber dennoch sind alle 24 Regionen Perus betroffen.

Gründe für das außerplanmäßige Auftreten dieser Form des El Niño lassen sich in den gestiegenen Wassertemperaturen finden. Da die Gesamtwassertemperatur im nördlichen Drittel von Peru bei etwa 28°C liegt und damit gerade in den oberen Wasserregionen rund fünf Grad heißer als früher ist, entsteht dieser unangekündigte Küsten-Niño. Die Hitze, der schwere Regen und die Schlammlawinen sind Folgen dieser Wetter- und Temperatur-Abnormalität.

Das Phänomen des Küsten-Niño wird sich voraussichtlich bis Ende April fortsetzen wegen der hohen Wassertemperaturen in den Küstenregionen vor allem im Norden des Landes. Die am meisten betroffene Region ist Piura, wo ich Zuhause bin. In Lima suchen alle Menschen Trinkwasser. Gott sei Dank wird mit Hilfe von Hunderten Zisternen Wasser verteilt.

Neben dieser Katastrophe erlebe ich ein Volk, das unglaublich solidarisch beim Wiederaufbau mitwirkt. Jeder, Klein und Groß, ergreift Initiative um denen zu helfen, die am meisten betroffen sind.

Bis auf die Wasserknappheit in Lima allgemein ist unsere Pfarrei direkt nicht betroffen. Jedoch haben wir uns organisiert um zu helfen. Neben der Kollekte für die Obdachlosen empfangen wir an einer Stelle jeden Tag Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung, Wasser und natürlich auch Spielzeuge um mit dem Wichtigsten auch Freude zu verschenken.

Nach und wegen dieser Katastrophe bedrohen Krankheiten und Plagen – wie beispielsweise ein nie gekanntes Maß an Fröschen und Moskitos – das Land. Nun müssen wir das Land wieder aufbauen, wie es auch bei Ihnen nach den Überflutungen vor einigen Jahren anstand.

Sollten Sie mitmachen wollen, können Sie Ihre Spende überweisen an:

Comboni-Missionare KöR

Kreissparkasse Ostalb

IBAN: DE 66 6145 0050 0110 6170 15

BIC: OASPDE6AXXX

Verwendungszweck: Peru-Hilfe, P. Juan

Durch diese Katastrophe sehe ich eine riesige Chance im Bereich Solidarität und Verantwortung als Peruaner zu wachsen. Vor der Katastrophe waren viele politische Spannungen in der Bevölkerung spürbar. Nun, mit dieser Katastrophe sind unnötige Diskussionen vorbei, und so eine Kraft und ein Wille und eine Hoffnung sind spürbar, dass es uns glauben lässt, dass wir die Kraft, die Kreativität und die nötige Liebe finden werden, um unser Land wieder aufzubauen! Gott beschütze Sie alle und auch uns!

Pater Juan Goicochea