Viele sprechen vom „ungläubigen Thomas“ und sehen ihn nur als den Zweifler. Dabei bekennt er Jesus am Auferstehungstag als „mein Herr und mein Gott“. Zugleich ist er der einzige Jünger, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass er den Kreuzweg Jesu begleiten möchte: „Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben.“ Somit ist die Frage, die wir heute im Evangelium hören, dem Thomas angemessen: „Wohin sollen wir gehen?“ Der unbekannte Weg angesichts des Kreuzwegs wird ein Weg, auf den mitzugehen Jesus einlädt, und zwar ohne Angst.
Jesus beruhigt seine Jünger und uns. Wir werden nicht allein gelassen und unserem Schicksal überlassen, sondern wir sind im Herzen Gottes, der möchte, dass wir auch nach unserem Tod bei ihm bleiben. Die Ewigkeit hat für jeden von uns bereits begonnen, aber erst nach unserer Lebensweg werden wir uns entfalten können. Jesus bittet uns also, im Frieden zu verweilen, zu vertrauen und dem Weg zu folgen. – Jesus behauptet, er sei der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Der Weg, die Straße, die zu Gott und zu uns selbst führt. Indem wir den Herrn nachahmen, indem wir auf seine Worte hören, indem wir uns in das Licht seiner Gegenwart stellen, erfahren wir Gott, aber in seinem Licht entdecken wir auch unsere tiefste Identität.
Die Wahrheit: In diesen Zeiten, in denen alles Meinung ist und nichts sicher ist (außer, dass nichts sicher ist!), bekräftigen die Jünger weiterhin, dass es eine objektive Wahrheit gibt, und diese Wahrheit ist nicht eine Reihe von Lehren, die man lernen muss, sondern ein Gesicht, das des Herrn Jesus.
Das Leben: Der Glaube ermöglicht es uns, das wahre Leben zu entdecken, das nicht nur darin besteht, zu existieren, sondern zu lieben…
Österliche Kirche widersteht der Ängstlichkeit und dem Verzagen, denn uns wurde das Wort des Heils gesandt. Seine Apostel, aber auch Christen zu aller Zeit, können in der Hoffnung des Auferstandenen die kirchliche Gemeinschaft erneuern.