Wie kann man dem armen Philip die Schuld geben? Manchmal überschreitet Jesus wirklich die Grenze, er drückt das Gaspedal wirklich zu stark durch! Für einen Juden war es bereits eine fast unmögliche Revolution, seine Vorstellung von Gott zu ändern. Aber die Zwölf hatten es getan, sie hatten ihre Herzen langsam zum Antlitz Gottes bekehrt, wie Jesus es in den drei Jahren seiner Predigt gesagt hatte.

Jetzt, am Ende der Geschichte Jesu, ist der Wunsch, den Vater, den Gott Jesu, zu sehen, stark und wächst. Doch Jesus macht einen weiteren Sprung nach vorn: Wer ihn gesehen hat, hat den Vater gesehen. Deshalb, sagt der Meister, ist er nicht nur gekommen, um auf innovative Weise über Gott zu sprechen, er ist nicht nur ein großer Prophet, sondern auch ein geistlicher Mensch mit einer großen Vertrautheit mit Gott. Er ist nicht nur beim Vater, sondern vom Vater, denn er und der Vater sind eins. Es wird noch Zeit und viel Heiligen Geist brauchen, um die Tragweite dieser Aussage zu verstehen, um die Identität Jesu zu definieren, aber die Richtung ist vorgegeben.

Erst nach der Auferstehung werden die Jünger verstehen, dass Jesus die Gegenwart Gottes selbst ist, dass er mehr ist als der Messias, er ist der Sohn Gottes selbst. Wenn wir Jesus ansehen, erblicken wir bereits das Antlitz des Vaters.