geboren am 06.03.1909 in Erlenbach/D
Zeitliche Gelübde: 21.06.1929
Ewige Gelübde: 25.12.1933
Priesterweihe: 16.06.1934
verstorben am 19.09.1985
beigesetzt in Brixen/I
Am 23. September 1985 ist im Friedhof von Milland der Herz-Jesu-Missionar Pater Alois Schadt begraben worden. Er war 76 Jahre alt und ist 51 Jahre Priester gewesen. Eine zahlreiche Trauergemeinde hat ihm die letzte Ehre erwiesen. Aus seiner Heimatgemeinde Erlenbach bei Heilbronn war ein großer Omnibus gekommen.
Pater Alois Schadt wurde in Erlenbach nahe der Industriestadt Heilbronn als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Er hatte noch vier Brüder. Seine Gymnasialstudien machte er in Ellwangen als Student der Comboni-Missionare. 1927 kam er nach Milland ins Noviziat. Am 21. Juni 1929 legte er die ersten zeitlichen Gelübde ab und am Weihnachtsfest 1933 die ewigen. Die Philosophie- und Theologiestudien besuchte er am Priesterseminar in Brixen. Am 16. Juni 1934 wurde er in München durch den Franziskanermissionsbischof Berthold Büh1 zum Priester geweiht. Es folgten sechs Jahre Einsatz als Spiritual in Häusern der Kongregation im Raum Ellwangen. Dort war Pater Schadt auch in der Seelsorge tätig.
Von 1940 bis 1943 diente Pater Alois als Sanitäter des Roten Kreuzes bei der Wehrmacht. Einige Zeit gehörte er zur berühmten 29. Panzerdivision, die oft in sehr schwere Kämpfe verwickelt war. Oft riskierte er sein Leben, wenn er an vorderster Front den Kameraden zu Hilfe eilte. Gegen Kriegsende wurde er in Italien von den englischen Truppen gefangen genommen. Es folgten drei Jahre Gefangenschaft in Ägypten. Im Gefangenenlager befanden sich 15.000 deutsche gefangene Soldaten. Pater Schadt war der einzige Priester im Camp und hatte beide Hände voll zu tun. Die gefangenen Priesterkandidaten erhielten die Erlaubnis, mit Pater Schadt eine Art gemeinschaftliches Leben zu führen. Sein Beispiel war für viele von großer Hilfe. In Ägypten gab es noch weitere Gefangenlager. Pater Schadt konnte auch diese aufsuchen und den Gefangenen seine menschliche und geistliche Hilfe anbieten. In Kairo knüpfte er auch Kontakte mit den italienischen Comboni-Missionaren. Das war die afrikanische Erfahrung von Pater Schadt, sicher keine einfache, aber eine sehr fruchtbare für ihn selbst und für die vielen Gefangenen.
Nach so vielen Jahren Abwesenheit vom geordneten Ordensleben musste sich Pater Schadt ab 1948 wieder an das Gemeinschaftsleben gewöhnen. Er wurde zum Rektor und Verwalter der Gemeinschaft von Mellatz ernannt. Gerade diese zwei Aufgaben lagen ihm überhaupt nicht. Er war glücklich, als er wieder zu seinen gewohnten Arbeiten zurückkehren durfte, nämlich als Spiritual den Mitbrüdern zu dienen. Er versah diesen Dienst in Ellwangen, Unterpremstätten/Graz, Bamberg und Milland fast dreißig Jahre lang. Pater Schadt tat viel für seine persönliche Weiterbildung und ermutigte auch die Mitbrüder dazu. Er war offen für Neuerungen, jedoch recht kritisch den Ideologien und kurzlebigen theologischen Theorien gegenüber. Sein großes und besonderes Thema war die Herz-Jesu-Verehrung, in die er sich vertiefte, sich ständig mit ihr beschäftigte, sich in persönlichen Gesprächen mit den Mitbrüdern darüber austauschte und sie zum Thema von vielen Besinnungstagen machte. Er war ein unermüdlicher Botschafter der Herz-Jesu-Verehrung in der Deutschsprachigen Provinz. Gerade die Herz-Jesu-Verehrung öffnete ihm den Weg zur Wiedervereinigung, für die er besonders unter den älteren Mitbrüdern warb. Als Priester war Pater Schadt sehr eifrig und von lebendigem Glauben erfüllt. Manche verunsicherte zwar sein strenges Wesen, doch wer ihn kannte, wusste ihn als Priester und Mensch zu schätzen.
1984 hat er noch mit Freude und Dank in seiner Heimatgemeinde Erlenbach das goldene Priesterjubiläum gefeiert. Dann aber begann sein Leidensweg. Die letzten Monate litt er an schnell fortschreitender Arteriosklerose, und er verbrachte die letzten Wochen bestens betreut bei den Schwestern der hl. Elisabeth in Brixen. Dort ist er auch am 19. September 1985 selig im Herrn verschieden.
R.I.P.