geboren am 29.09.1930 in Scheffau/D
Zeitliche Gelübde: 10.05.1956
Ewige Gelübde: 07.03.1959
Priesterweihe: 29.06.1959
verstorben am 13.04.1985
beigesetzt in Lydenburg/RSA
Pater Albert Pfanner wurde am 29. September 1930 in Scheffau (Bayern) geboren und verschied am 13. April 1985 in Pretoria (RSA) an Schilddrüsenkrebs.
Viele vierzig- und fünfzigjährige Mitbrüder der DSP erinnern sich an einen jungen Bäcker, der sich ihrer Gruppe in Bamberg anschloss. Dieser junge und sympathische Mann war Albert Pfanner. Er schloss sich der Kongregation als Spätberufener an und besuchte das Spätberufenenseminar in Bamberg. Er folgte damit seinem Bruder Josef, der ein Jahr vor ihm den gleichen Schritt getan hatte. Alberts Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Entschlossenheit beeindruckte alle. 1954 begann er in Bamberg das Noviziat. Nach der ersten Profess kam er nach Milland-Brixen zum Theologiestudium am Priesterseminar. Am 29. Juni 1959 wurde er im Dom von Brixen zum Priester geweiht. Nach Abschluss seines Studiums reiste er im Februar 1961 in die Mission nach Südafrika aus.
Nun war Albert am Ziel seiner Träume angelangt. Südafrika blieb sein Arbeitsfeld bis zu seinem Tod. Mit großem Eifer begann er das Studium der englischen und der Zulu-Sprache. Er wirkte als Missionar auf drei Missionsstationen: Barberton, Bongani und Belfast. Der äußere Ablauf seines Lebens ist sehr einfach, aber sein Mühen im Weinberg des Herrn intensiv gewesen. Albert war ein eifriger Seelsorger, mit Leib und Seele der Evangelisierung verschrieben. Er liebte den Kontakt mit den Leuten und besuchte häufig und systematisch die Familien. In den wichtigen Lebens- und Glaubensfragen war er sehr genau und gab darin allen eine feste Führung.
Er hatte einen fröhlichen und kommunikativen Charakter und liebte die Geselligkeit, auch wenn er in der Planung und Durchführung der Arbeit lieber allein vorging. Die Umstände ließen ihm auch gar keine andere Möglichkeit, weil er viele Jahre lang in Gemeinschaft mit einem Bruder in der Pastoralarbeit auf sich allein gestellt war. Obwohl er viel allein war, so war er doch in ständigem Kontakt mit den Mitbrüdern der Nachbarmissionen. Er nahm an allen Treffen und Versammlungen teil. Die Mitbrüder unterhielten sich gern mit ihm, denn in seiner Geselligkeit herrschten Fröhlichkeit und Brüderlichkeit. Es machte ihm auch nichts aus, wenn seine Mitbrüder so manchen Schabernack mit ihm trieben. Man nannte ihn gerne Abbas (da Abt Franz Pfanner von Mariannhill sein Großonkel war). Er war als gläubiger und geistlicher Mensch geachtet und geschätzt. Die Mitbrüder hatten Vertrauen in ihn, ein Großteil von ihnen hatte ihn als Beichtvater gewählt. Er konnte ermutigen und die positiven Seiten hervorheben.
Albert bildete sich weiter und war offen für Erneuerungen in der Pastoralarbeit. Er nahm eifrig an Kursen und Seminaren teil. Einzelexerzitien halfen ihm auf seinem geistlichen Weg.
Niemand hatte eine Ahnung von seinem Gesundheitszustand, als er an der Provinzversammlung im Januar 1985 teilnahm. Aber gleich anschließend suchte er den Arzt auf. Dieser empfahl ihm eine Schilddrüsenoperation. Die dabei gemachte Entdeckung hat alle erschüttert: Krebs. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich nun zusehends. Albert selbst erkannte bald den Ernst der Lage und freundete sich schnell mit dem Willen Gottes an. Dieses Jahr hätte er in Heimaturlaub gehen wollen, um mit seinem Bruder Josef, der gleichfalls Comboni-Missionar ist, das Silberne Priesterjubiläum zu feiern. Er hatte bereits seine Reise geplant, die ihn auch nach Lourdes und Fatima geführt hätte. Doch der Herr hatte andere Pläne. Pater Albert selbst spürte es und machte persönlich die Reise rückgängig im Bewusstsein, dass seine Stunde gekommen war.
Der Tod von Pater Albert ist ein großer Verlust für unsere Provinz. Sein Begräbnistag in Maria Trost gestaltete sich zu einem großen Ereignis. Alle Mitbrüder und viele Gläubige nahmen am Gottesdienst und an der anschließenden Bestattung im Friedhof von Maria Trost teil. Unser emeritierter Bischof Anton Reiterer fungierte als Hauptzelebrant. Der Diözesanbischof Paul Mogale befand sich gerade in Europa. Pater Anton Maier hielt die Predigt und Provinzial Pater Gebhard Schmid nahm den Bestattungsritus vor. Allen Mitbrüdern gilt unser Dank, die Albert während seiner Krankheit im Krankenhaus besucht und für ihn gebetet haben. Besonderen Dank schulden wir Pater Karl Kuppelwieser, dem großen Freund von Pater Albert, der ihm während seiner letzten Wochen Gastfreundschaft und Hilfe geboten und Mut zugesprochen hat.
Pater Albert starb im Krankenhaus von Johannesburg am 13. April 1985. Er ruht nun im Friedhof von Maria Trost neben dreißig Mitbrüdern.
R.I.P.
Pater Gebhard Schmid