geboren am 21.06.1896 in Savona/I
Zeitliche Gelübde: 01.11.1921
Ewige Gelübde: 20.05.1923
Priesterweihe: 22.07.1923
verstorben am 24.10.1968
beigesetzt in Verona/I
Pater Alois Bernhardt wurde am 21. Juni 1896 in Savona/Italien geboren. Seine Familie war von der Steiermark/Österreich aus beruflichen Gründen nach Savona umgezogen (sein Vater war Spezialist in Glaserei). Während des ersten Weltkrieges lernte Alois die Kongregation kennen, die 1916 das Noviziat nach Savona verlegt hatte. Im Juni 1919 beschloss er, in der Kongregation der Söhne des Heiligsten Herzens Jesu sein Leben der Mission zu weihen. Im September begann er bereits das Noviziat. Er beendete es in Venegono am 1. November 1921. Am 22. Juli 1923 wurde er in Verona zum Priester geweiht.
Bereits am 11. Oktober 1923 bestieg er in Venedig den Dampfer, um sich nach Bahr el Ghazal/Sudan aufzumachen. Er stellte sich unter den Schutz der neuen Seligen Teresa vom Kinde Jesu, deren Fest gerade in der Stadt gefeiert wurde. Um Weihnachten erreichte er Wau und reiste gleich nach Mbili weiter.
Seine Gesundheit gab bald Anlass zu ernsthafter Sorge. Im November 1924 stellte der Arzt von Wau fest, dass Pater Alois an Tuberkulose erkrankt war. Ein Jahr nach seiner Ankunft musste er mit Tränen in den Augen die Rückreise nach Italien antreten. Zum Glück war die Krankheit weniger besorgniserregend, so dass er in Kairo behandelt werden konnte. Ende 1925 war er wieder in Wau. Inzwischen wurde er mit Pater Gubert mit der Gründung der Mission Dem Zubeir beauftragt, die er schon als „seine“ Mission bezeichnete, da sie Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit geweiht worden war.
Während er in Kayango die Ndogosprache studierte, schrieb er: „Unsere Liebe Frau von der Barmherzigkeit wirkt wahre Wunder, um endlich ihre Missionsstation zu haben. Keine Missionsstation wurde von den Eingeborenen so sehr herbeigesehnt, begegnete aber in Wau sehr großen Schwierigkeiten“. In Begleitung des Regionaloberen kamen die beiden Missionare in Dem Zubeir am 18. März 1926 an. Dem Zubeir liegt mehr als zweihundert Kilometer von Wau entfernt, und die Waren mussten von Trägern dorthin gebracht werden. Ein eingezäuntes Regierungsgrundstück wurde ihnen zur Verfügung gestellt, auf dem ein Schuppen mit zwei Zimmern stand und drei oder vier kleine Hütten. Mit zwei zusätzlichen Hallen für die Kirche und die Schule wurde die Mission vervollständigt.
Bernhardt widmete sich der Seelsorge. Im Katechumenat der Mission lebten Ndogo, Belanda, Kresh und Azande. In Sopo entstand bald ein weiteres Katechumenat für die Banda und in Deleba für die Kresh. Die Ankunft eines Bruders befreite die Patres zu einem Großteil von den materiellen Sorgen.
„Unsere Liebe Frau von der Barmherzigkeit“, schrieb Pater Bernhardt zwei Monate nach der Gründung, „hat sich wirklich diese Missionsstation gewünscht. Hier beobachten wir Dinge, die man anderswo nicht sieht.“ Als Beispiel nannte er den großen Zulauf von Frauen. In der Zwischenzeit studierte er Kresh und bereitete Katechisten für die Stämme im Nordwesten vor. Er schrieb: „Ich liebe die Kongregation als meine Mutter und den Bahr el Ghazal als mein Missionsfeld, das mir von der Vorsehung anvertraut wurde“. Jedoch der Tod eines Jungen der Mission durch einen Unfall bedrückte ihn so sehr, dass er seinen inneren Frieden verlor. So wurde er als Oberer nach Mboro versetzt. Unterstützt vom eifrigen Pater Pezzei, widmete sich Pater Bernhardt dem Apostolat mit neuem Schwung und guten Ergebnissen. 1930 kehrte er nach Italien zurück und half als Spiritual im Seminar von Trient aus. Im Jahr darauf reiste er wieder in den Sudan und wurde zum Oberen von Mbili (1931-35) und Kwajok ernannt.
Ende 1936 verließ er endgültig die Mission. In Italien wirkte er lange Zeit in den Apostolischen Schulen als Spiritual und manchmal auch in der Missionarischen Bewusstseinsbildung und Berufungspastoral: in Sulmona und Riccione (1937-1938), Trient (1938-1941), Troia (1941-1943), Carraia (1943-1947) und Pesaro (1947-1949). Im Jahr 1949 wurde er als Verwalter nach Sunningdale versetzt und zusätzlich zum Beauftragten der Berufungspastoral ernannt, da er den Kontakt mit der Jugend liebte. 1951 kehrte er nach Italien zurück und arbeitete in Gozzano, Brescia und Venegono.
Im Oktober 1954 wurde er als Vertreter des Generaloberen nach San Sebastián/Spanien entsandt, mit der Aufgabe, unsere Gründung in Spanien aufzubauen und um Missionare für Lateinamerika zu werben. Trotz seiner sechzig Jahre erfüllte er diese heikle Mission mit Enthusiasmus und jugendlichem Geist. San Sebastián diente ihm als Sprungbrett nach Zentralspanien. Er konzentrierte sich auf Navarra, ein sehr christlich geprägtes Gebiet und reich an Berufungen. Im März 1956 zog er nach Corella, wo er jenes prächtige Seminar gründete, das die Grundlage unserer spanischen Gründung wurde. Die Einweihung von Corella 1960 war die Krönung seines großen Einsatzes und eröffnete seinem Werk eine vielversprechende Zukunft. Sein Gesundheitszustand zwang ihn jedoch, sofort nach Italien zurückzukehren. Mitbrüder, Studenten und Wohltäter haben Pater Luis nie vergessen und noch viel weniger er selbst das Werk seines Herzens. Sein großer Trost war es, von Spanien und Corella zu reden, spanische Mitbrüder zu treffen, sich in ihrer Sprache zu unterhalten und ihre Lieder zu hören. Bis zuletzt schien er aufzuleben, wenn er von seinem Werk und dem großen Fortschritt reden hörte und die vielen Berufungen sah.
Pater Bernhardt hat die letzten acht Jahre im Mutterhaus von Verona verbracht, aber sich immer mehr zurückgezogen. Er war jedoch stets bereit, Mitbrüder spirituell zu begleiten und seine Sprachkenntnisse (er sprach italienisch, deutsch und spanisch) zur Verfügung zu stellen. Untertags betete er viel und widmete sich der Briefmarkensammlung. Er verschied am 24. Oktober 1986 nach dreijähriger Krankheit. Voll zarter und unerschütterlicher Liebe zur Kongregation hat er alle Aufgaben und Ämter, die ihm übertragen worden waren, treu und gewissenhaft erfüllt und verwaltet.
R.I.P.