Der Advent ist durch markante Figuren beleuchtet, die uns als Wegmarkierungen dienen und uns den Weg zur Krippe zeigen. Heute ist es Maria, die Mutter Jesu. Nicht im Mai oder im Oktober, sondern im Advent, wie heute am Fest „Maria Empfängnis, spielt sie die größte Rolle im ganzen Kirchenjahr.

Maria ist das vollkommene Bild dafür, wie Fruchtbarkeit und Fruchtbringen in diese Welt hereinbrechen. In unserer heutigen Kultur werden wir von früh an trainiert, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen, es zu gestalten und autonome Entscheidungen zu treffen. Dann werden sich die Früchte in Form von Erfolg und wirtschaftlichem Reichtum einstellen. Das ist ja nicht schlecht, aber Maria geht einen anderen Weg. Sie ist das Symbol eines Lebens, das ganz leer wird von sich selbst, alles von Gott erwartet und so vollkommen offen wird für Neues. Indem sie einfach „Ja“ sagt, empfängt sie in ihrem Herzen Jesus und schenkt ihn der Welt.

Wenn wir aus eigener Anstrengung meinen, im Glauben etwas leisten zu müssen oder Gott zu finden, werden wir nie Christus zur Welt bringen, sondern immer nur uns selbst. Maria kontrolliert und leistet nichts, sie ist einfach offen für Gott und sagt ein vertrauensvolles „Ja“ zu seinem Plan, und ermöglicht auf diese Weise die Fülle des Heils.

Pater Karl Peinhopf