Am 11. April 2019 fand in Sankt Martha im Vatikan der abschließende Teil der spirituellen Exerzitien statt, an denen Präsident Salva Kiir, Vizepräsident Riek Machar und andere zivile und kirchliche Persönlichkeiten des Südsudan teilgenommen hatten. Initiiert wurde dieses Treffen vom Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, der immer sehr um den Frieden in diesem Land bemüht war. In seiner Ansprache bedankte sich der Papst für die Gelegenheit, gemeinsam um den Frieden zu beten, der das erste Geschenk gewesen war, das Christus uns nach seiner Auferstehung geschenkt habe. Zugleich ist es auch das wichtigste Anliegen, das die Führer von Nationen zu verfolgen hätten, so dass sich Völker ganzheitlich entwickeln könnten. Der Papst betonte, dass es sich bei diesem Treffen nicht um einen Staatsbesuch und auch nicht um eine ökumenische Veranstaltung handle, sondern um spirituelle Exerzitien, dessen Zweck es sei, gemeinsam vor Gott zu stehen und seinen Willen zu erforschen. In besonderer Weise bedeutet dies auch, sich der großen Mitverantwortung für das Heute und die Zukunft des südsudanesischen Volkes bewusst zu machen. Wir sind alle Teil des Volkes, auch wenn wir heute eine besondere Aufgabe übernommen haben. Was ist die Mission und Aufgabe, die Gott mir heute aufträgt? Während der Heilige Vater an die vielen Menschen erinnerte, die in dem Konflikt Angehörige und ihr Zuhause verloren hatten, oder die von Familienmitgliedern auf der Flucht getrennt wurden, plädierte er dafür, dass Frieden möglich ist und bat darum, mehr auf das zu schauen, was verbindet und das zu überwinden, was die verfeindeten Gruppierungen voneinander trennt.
Nach seiner Ansprache küsste der Heilige Vater die Füße beider südsudanesischen Führer, um mit diesem außergewöhnlichen Zeichen sein Engagement für den Frieden unterstreichen.
Anschließend erhielten die Teilnehmer eine vom Heiligen Vater Franziskus, seiner Gnade Justin Welby und Rev. John Chalmers, dem ehemaligen Moderator der Presbyterian Church of Scotland, signierte Bibel mit der Botschaft: „Sucht nach dem, was euch verbindet. Überwindet, was spaltet.“ So wurde der Segen an die Führer des Südsudan weitergegeben, damit sie sich gemeinsam für den Frieden einsetzen.
Lesen Sie hier die Ansprache des Papstes in englischer Sprache