Am Ende einer ausgefahrenen Schotterstraße nahe der Grenze zu Malawi liegt Chama, eine kleine Stadt in Sambia. Wie weite Teile Afrikas schwankt auch Sambias Wetter zwischen Trockenzeit und Regenzeit. Von Dezember bis Januar verwandeln starke Regenfälle das trockene Land Sambias in eine Hochwasserzone. Chama ist, wie viele andere kleine Dörfer auch, monatelang nicht erreichbar. Doch für die Menschen ist das nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Der Wechsel von der Regenzeit zur Trockenzeit ist nur ein Teil des Lebens. Und dass gepflasterte Straßen, Infrastruktur und soziale Institutionen fehlen, gehört zur Lebensweise für die Menschen in Chama. Aufgrund der Isolation der Stadt pflegen viele der hier lebenden Menschen immer noch traditionelle Überzeugungen und Werte wie Polygamie, Kinderheirat und Hexerei. Trotz dieser Herausforderungen tut die katholische Kirche wunderbare Dinge in diesem kleinen, vergessenen Teil der Welt.
1997 begannen Pater Michael Zeitz aus der Deutschsprachigen Provinz und sein Mitbruder Pater Rodolfo Coaquira Hilaje aus Peru die Mission der Comboni-Missionare in Chama.
Im Jahr 2001 wurde die St. Daniel Comboni-Schule eröffnet, die erste Vorschule in dem Bezirk. Die Überlegung war, kleinen Kindern die Freude an der Schule zu vermitteln. Bildung wird in Chama oft vernachlässigt und unterbewertet. Für die meisten Familien ist es wichtiger, dass die Kinder Ahnung haben von Fischfang und Ackerbau, um die Familie zu unterstützen. Bevor die katholischen Lehrer von Chama die St. Daniel Comboni-Schule eröffneten, erhielten die meisten Mädchen überhaupt keine Ausbildung und wurden stattdessen als junge Teenager zu Kinderehen gezwungen. Jedes Kind, das die Schule besuchte, tat dies in der Regel nur für ein paar Jahre. So beschlossen die Lehrer der St. Daniel Comboni-Schule nach dem Erfolg unserer Vorschule, eine Grundschule für die Klassen eins bis drei zu eröffnen. Viele Menschen in Chama schicken ihre Kinder sowohl in die Vorschule als auch in die Grundschule der St. Daniel Comboni-Schule. Sie steht in dem guten Ruf, eine seriöse und qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten. Die Schule erhält Unterstützung von der Kommune, dem lokalen Bildungsministerium und der Regionalverwaltung.
124 Kinder besuchen die Vorschule (für Zwei- bis Sechsjährige) und 148 Schüler die Grundschule. Wir erweitern sogar die Einrichtungen an der Grundschule, damit wir Unterricht bis zur siebten Klasse erteilen können. Obwohl die staatlichen Schulen kostenlos besucht werden können, zahlen die Familien gerne Schulgebühren, um ihre Kinder in die St. Daniel Comboni-Schule zu schicken. Staatliche Schulen sind oft überfüllt und unterbesetzt. Das Schulgeld wird bei uns für Lehrergehälter, Hausmeistertätigkeit, Gebäudeunterhaltung und Unterrichtsmaterial verwendet. In den vergangenen zehn Jahren ist die St. Daniel Comboni-Schule enorm gewachsen. Sie ist vom sambischen Ministerium für Allgemeine Bildung als private katholische Schule anerkannt. Auch wenn wir bei den derzeitigen Anmeldungen viele Schüler aufnehmen können haben, erkennen wir die Notwendigkeit, unsere Gebäude und Angebote zu erweitern. Um 80 weitere Vorschulkinder unterzubringen, bauen wir ein neues Klassenzimmer. Wir haben auch Pläne, unsere Grundschule zu erweitern.
Die kleinen Kinder von Chama sind nicht die einzigen, die dank der St. Daniel Comboni-Schule eine Ausbildung erhalten. Wir bieten auch Alphabetisierungskurse für Erwachsene an, vor allem für Frauen, die Lesen und Schreiben lernen wollen. Außerdem gibt es Abendkurse für Jugendliche und junge Erwachsene, in denen Computerkenntnisse vermittelt werden. Die Schule erteilt Nachhilfeunterricht und Kurse für Schüler, die noch die Sekundarprüfungen der Klassen 9 und 12 ablegen müssen. Darüber hinaus gibt es Platz für Studenten, die zu Hause keinen Strom haben, und für Studenten, die einen ruhigen Studienplatz brauchen. Die Träume der meisten Menschen, vor allem der jungen, werden in der St. Daniel Comboni-Schule verwirklicht. Wir möchten den Schülern, die sich im Leben auszeichnen wollen, helfen.
Viele der Schüler, die unsere Schule für zusätzlichen Unterricht oder zum Studium besucht haben, sind an die Universität oder Hochschule gegangen und haben es im Leben weit gebracht. Wir freuen uns auch darüber, dass viele Frauen und Mädchen durch Alphabetisierungskurse in der Lage sind, zu lesen, zu schreiben und ihre Geschäfte auf dem Markt abzuwickeln.
Pater Jesto Bwalya
Quelle: combonimissionaries.co.uk