Große Freude herrschte in Westhausen bei Aalen, als Pater Hans Hieber sein Goldenes Priesterjubiläum am 26. Juni 2016 in der dortigen Pfarrkirche St. Mauritius feierte.
P. Hans wurde 1940 in Westhausen in eine Bäckerfamilie hineingeboren. Nach der vierten Klasse Volksschule ging er ins Josefinum, dem Seminar der Comboni-Missionare in Ellwangen/Jagst, und besuchte von dort das Gymnasium. Nach dem Abitur in Ellwangen und dem Theologiestudium in Bamberg wurde er am 29. Juni 1966 in Bamberg zum Priester geweiht. Viele Gemeindemitglieder erinnern sich noch gern an seine Primiz in der Pfarrkirche.
Die folgenden zwanzig Jahre war Pater Hieber Erzieher, Begleiter und Freund der Jugendlichen im Seminar in Neumarkt in der Oberpfalz, sowie Religionslehrer am dortigen Willibald-Gluck-Gymnasium. Vor allem durch seine Bescheidenheit und seinen meist hintergründigen Humor war er bei den Schülern sehr beliebt.
Von 1986 bis 2010, also fast 25 Jahre, arbeitete er als Missionar und Seelsorger in Peru, die meiste Zeit davon in Palca. Die besagte Pfarrei umfasst ein weites Gebiet in der Nähe der Bischofsstadt Tarma im Andenhochland von Peru. Auch hier überzeugte er vor allem durch sein bescheidenes, humorvolles und mitfühlendes Wesen. Die vielen weit verstreuten Orte der Pfarrei besuchte er meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und oft auch zu Fuß auf stundenlagen Wegen – so wie die Menschen dort auch.
Provinzial Pater Karl Peinhopf drückte es als Festprediger in Neumarkt so aus: „Du hast etwas Gütiges und Sanftes, etwas Geduldiges an dir. Wenn jemand das Comboni-Haus in Neumarkt (Oberpfalz) anruft, merkt man das schon an der Stimme die dort antwortet: „Comboni-Missionare, Pater Hieber!“ dass Du das verkörperst, was Mission heute ausmachen soll: demütig sein, sanft und hinhörend. Tatsächlich ist der Missionar heute nicht mehr der von allen bewunderte Einzelkämpfer. Vielmehr ist er Mitarbeiter der Ortskirche, in der er arbeitet, denn sie ist verantwortlich für die Mission. Er soll den Menschen in erster Linie ein Freund sein.“
„In deinen 20 Jahren als Erzieher im Missionsseminar hier in Neumarkt / Oberpfalz und als Religionslehrer am Willibald-Gluck Gymnasium hat Dein Stil viele junge Menschen geprägt. Genau so war es diese bescheidene Art in Palca (Peru), wo du fast 25 Jahre lang unter jungen Menschen gewirkt hast und wo du viele Freunde gewonnen hast, weil du ihnen ein Freund warst.“
Selbst wenn sich P. Hans Hieber seit seiner Priesterweihe nur noch zu Besuchen bzw. zum Urlaub in Westhausen (Ostalbkreis) aufhielt, wissen die Menschen dort um sein großartiges und segensreiches Wirken und sind dankbar für ihn als Priester, Lehrer, Freund und Missionar.
P. Hieber feierte am gestrigen Sonntag, 3. Juli 2016, in Neumarkt (Oberpfalz) noch einmal sein Jubiläum zusammen mit zwei weiteren Mitbrüdern, die dieses Jahr ebenfalls ihr Goldenes Priesterjubiläum haben, also mit P. Josef König (derzeit Mellatz/Allgäu) und P. Alois Weiß (Peru). Schließlich hatte P. Hieber als Erzieher im Internat der Comboni-Missionare in Neumarkt und als Religionslehrer am Gymnasium gewirkt. So kommt es, dass viele Menschen in und um Neumarkt ihn kennen und zur Feier nach Neumarkt gekommen waren, um mit ihm feiern.
Wie fast überall in Ordensgemeinschaften gibt es mittlerweile mehr ältere Mitbrüder als junge. Das ist auch bei den Comboni-Missionaren so. Immer wieder wird deshalb zu Recht ein Jubiläum gefeiert.
Pater Anton Schneider