Auch Josef von Nazareth ist eine wichtige Adventsgestalt. Sein Auftreten ist nicht laut, er pflegt das stille Wirken im Hintergrund. In der Heiligen Schrift ist kaum die Rede von ihm, er selbst kommt überhaupt nicht zu Wort.
Das Wenige und zugleich Viele, das wir von ihm wissen, ist, dass er gerecht war. Er hätte Maria, als sie plötzlich schwanger wurde, ohne Probleme verlassen können. Er hat es nicht getan, er hat sich nicht zu Wut und Rache hinreißen lassen. Ein gerechter Mensch zu sein, bedeutet in der Bibel sehr viel. Josef empfängt Gottes Eingebungen im Traum, ist aber kein Träumer. Er vertraut seiner inneren Gotteserfahrung, fast so nach dem Motto, Josef denkt und Gott lenkt. Er ließ sich von seiner Eingebung nach Bethlehem und weit darüber hinaus führen.
Zusammen mit Maria ging er seinen Weg mit Mut und dem blinden Glauben, dass seine Erfahrung wahr sei. Josef und Maria hatten niemanden, der ihnen versicherte, dass sie richtig lagen. Ihr einziges Sicherheitsnetz, das ihr Leben hielt, waren Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Von diesen beiden können wir heute viel lernen! Zuerst, dass glauben zu allererst vertrauen bedeutet. Und dass zu echtem Glauben auch die praktische Umsetzung im Alltag gehört.
Pater Karl Peinhopf