Die Comboni-Missionare haben Abschied genommen von Pater Alfred Putz.
Pater Putz war unter den ersten Buben, die 1950 mit elf Jahren in dem nach Krieg und Besetzung einigermaßen wieder hergerichteten Missionshaus in Unterpremstätten bei Graz Aufnahme fanden. Er war wiederum unter den ersten Österreichern, die 1958 nach der Matura (Abitur) ins Noviziat der Comboni-Missionare in Bamberg eintraten. Vieles war damals noch sehr provisorisch und halb fertig, eine gute Einstimmung in das Leben und in die Arbeit in den Bergdörfern von Peru, wohin er nach seiner Priesterweihe in Graz 1965 gesandt wurde. Sein erster Einsatz dort dauerte bis 1971.
Dann brauchte man ihn in seiner Heimat im Seminar in Unterpremstätten vor allem für die Öffentlichkeitsarbeit. Konkret begleitete er die Förderinnen und Förderer des Freundeskreises „Werk des Erlösers.“ Im Auftrag der Aktion missio besuchte er viele Pfarreien und Jugendgruppen in der Steiermark.
Es war die Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil mit seiner Neuausrichtung der Seelsorge und der Mission. In dieser Zeit fiel ihm die Aufgabe zu, das Seminar in Unterpremstätten nach Messendorf, mehr in die Nähe von Graz zu verlegen. Ihm verdankt das Missionshaus Messendorf seine heutige Gestalt und Ausstrahlung. Mit seiner ruhigen, besonnenen und doch verbindlichen Art gelang ihm das auch.
Als diese Aufgabe geschafft war, 1990, erlaubte er sich einen neuen Einsatz in Peru, diesmal in Arequipa. Die Comboni-Missionare hatten dort in einem Armenviertel die große Pfarrei Espíritu Santo aufgebaut. Diese war so groß geworden, dass sie geteilt werden musste. Die hinzugekommenen Armen Siedlungen wurden eine neue Pfarrei, Buen Pastor (Zum guten Hirten). Auch das stemmte er.
1997 kehrte er dann wieder nach Graz-Messendorf zurück, um dort und in der ganzen Steiermark mit seiner Erfahrung für die Mission zu werben. Vor etwa einem Jahr erhielt er die Diagnose, dass er an einem sehr bösartigen Krebs erkrankt war. Anfangs keimte noch die Hoffnung auf, dass er es doch noch schaffen könnte, doch seit einigen Monaten war klar, dass sein irdisches Leben zu Ende ging. Er erlebte diese Zeit bewusst und gefasst, eingebettet in seine Hausgemeinschaft und getragen von vielen Freundinnen und Freunden. Er starb am 9. September 2021.
P. Reinhold Baumann