Die Comboni-Missionare gründeten meine Pfarrei im Jahr 2011. Von Beginn an nahm ich an der Ministranten- und Jugendgruppe teil. Es war eine sehr schöne Erfahrung, denn die Pfarrei hatte nichts: keine Kirchen, keine Gruppen – nichts war organisiert. Wir feierten die Sonntagsmessen in den Häusern einiger Familien, lernten den Katechismus unter dürren Bäumen oder auf dem Fußballplatz. Die Gruppentreffen fanden bei den Mitgliedern zuhause statt. In diesem Kontext von Armut, Einfachheit und Geschwisterlichkeit bin ich aufgewachsen. Das Lebenszeugnis einiger Missionare und meine eigene Erfahrung von Gott und Kirche haben mich dazu gebracht, die missionarische Berufung anzunehmen und mich dem Herrn und der Mission Ad Gentes (zu den Völkern) nach dem Charisma des heiligen Daniel Comboni zu weihen.

Während meiner Zeit als Seminarist konnte ich die Größe des missionarischen Lebens erleben, aber auch meine Zerbrechlichkeit und meine Grenzen. Es gab Momente des Lachens und des Weinens, der Freude und der Traurigkeit, des Zweifels und der Hoffnung. Trotz all dem Auf und Ab bin ich bereit, meinen Weg weiterzugehen.


Jesus Daniel Osuna aus Mexiko studierte nach dem Besuch des Gymnasiums Philosophie und absolvierte das zweijährige Noviziat bei den Comboni-Missionaren. 2023 legte er die ersten Ordensgelübde ab und kam danach zum Theologiestudium nach Graz.