Foto: Das frühere Afrika-Haus in Graz-Messendorf
Nach dem Noviziat in Milland war für mich ganz klar, dass es meine Berufung war Comboni-Brudermissionar zu werden!
In Gilgil in der Handwerkerschule war ich für die Malerwerkstatt zuständig. Es freute mich sehr, die verschiedenen Talente zu fördern. Durch künstlerische Arbeiten konnten viele bleibende Andenken, auch in Kirchen, geschaffen werden.
Der Einsatz in Halle an der Saale war Neuland für mich. Zum Einstieg half ich in der Bahnhofmission aus. Später wurde ich mit einer Pastorin bekannt, die zu mir sagte: „Dich kann ich brauchen!“ Es gab einen Verein, der zum Ziel hatte, schwer vermittelbare Jugendliche wieder zu integrieren. Der Projektleiter der Jugend-Werkstatt-Bauhof lud mich zum Mitarbeiten ein. Ein angestellter Maler war ein halbes Jahr im Krankenstand, und so übernahm ich seine Gruppe. Mit den Jungs, die an manchem Tag „keinen Bock zum Arbeiten“ hatten, habe ich meine Grenzerfahrungen gemacht.
In Graz war ich dann für die Asylbewerber im Verein Afrika-Haus Daniel Comboni zuständig. Wenn ich nun zurückblicke, freue ich mich, was ich empfangen habe und was ich geben durfte.
Bruder Eduard Nagler aus Lürsen (Südtirol), Jahrgang 1936, ist Malermeister. Nach verschiedenen Einsätzen in der DSP arbeitete er in Gilgil (Kenia), Ellwangen und Halle an der Saale (Deutschland). Seit 2001 lebt er in Graz (Österreich).