… findet bei den Comboni-Missionaren eine Provinzversammlung statt, dieses Jahr vom 1. bis 4. Mai. Alle Mitbrüder, die in der Deutschsprachigen Provinz (DSP) leben und arbeiten, sind dazu eingeladen.
Im Blick auf die Dokumente, welche während des Generalkapitels im September 2015 entstanden sind, kamen bei der Provinzversammlung vor wenigen Tagen die Bereiche „Mission“, die „Person“ des Comboni-Missionars, „Neustrukturierung“ der Comboni-Gemeinschaft und die „Verwaltung“ zur Sprache.
Der Begriff Mission wird durch das vergangene Generalkapitel (2015) erweitert gesehen. Etwas salopp ausgedrückt heißt dies: „Mission ist da, wo der Missionar ist.“ Also eindeutig auch in Europa.
Dazu braucht es Missionare, die für diese missionarische Arbeit in Europa kompetent und vorbereitet sind.
Bezüglich der Neustrukturen muss Althergebrachtes der neuen Situation weichen. Es geht dabei in erster Linie nicht um Häuser und andere feste Strukturen, sondern um neue Denkstrukturen und Unterstützung für die glaubwürdige Begegnung als Missionare mit Menschen, welche Orientierung in ihrem Leben suchen. Dazu gehören beispielsweise Asyl suchende Menschen, aber auch alteingesessene Sinn und Ziel Suchende.
Ein etwas heißes Eisen verbirgt sich hinter dem Begriff Verwaltung: Wir wollen und müssen uns an neue Formen des Umgangs mit Geld gewöhnen. Angesichts unserer jungen Mitbrüder, die vornehmlich aus Afrika, Asien und Lateinamerika stammen und wenig finanzielle Stütze haben, geht es ums Teilen. Wir sprechen heute von einem umfassenden Gemeinschaftsfonds bzw. eben um einen Geld-Topf, in dem Spenden und Gelder deponiert werden und von dem heraus miteinander geteilt wird und Projekte finanziert werden. Gelder, die vom Spender für ein bestimmtes Projekt gedacht sind, kommen allerdings weiterhin dem jeweiligen Projekt zugute.
Diese Schwerpunkte konnten nur angedacht werden. Sie müssen auf anderer Ebene weiter behandelt werden. Schließlich sollen sie in einen „Sechs-Jahres-Plan“ münden. Letzterer deckt die Zeit zwischen zwei Generalkapiteln ab (beispielsweise die Zeit von 2015 bis 2021). Dieser Sechs-Jahres-Plan will eine wegweisende Funktion haben.
Aus Rom war Bruder Alberto Lamana, ein Mitglied des Generalrats, zugegen. Er stellte das heutige Bruderbild und -verständnis dar. Erneut kam hier der Wunsch auf, in unserer Gemeinschaft gleichberechtigte Mitglieder zu haben – also Patres und Brüder auf gleicher Ebene. Beispielsweise dürfen Ordensbrüder bisher keine höheren Dienstämter übernehmen wie den Dienst als Provinzial. Erst recht ist es ihnen nicht erlaubt, Generaloberer zu werden. Bisher hat „Rom“, also die entsprechende vatikanische Behörde, solche Formen nicht erlaubt. Die Verantwortlichen unserer Gemeinschaft werden diesbezüglich einen erneuten Vorstoß machen.
Schließlich berichtete Frau Brigitte Kreiter über die Comboni-Laien-Missionare (CLM). Ihre „Laien-Mitglieder“ versuchen vom Geist Combonis her ihr Leben und ihre Umwelt zu gestalten. Entsprechend treffen sich die CLM trotz weiter Anfahrtswege mehrmals im Jahr. Im Moment sind es noch nicht viele Mitglieder, es gibt aber Interessierte an dieser Art zu leben.
Zum Schluss berichtete der Provinzial Pater Karl Peinhopf kurz über die Situation der DSP.
Es wurde auch während der Versammlung Zuversicht geäußert: „Ich bin fest überzeugt, dass wir Combonis nicht untergehen werden!“
Pater Anton Schneider