Napenda kuishi aus dem Kiswahili übersetzt bedeutet „Wir wollen leben“! Unsere Mitbrüder arbeiten mit drogen- und alkoholabhängigen Kindern und Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren, welche überwiegend ohne Familienrückhalt in den Straßen von Nairobi, in den Slums oder auf Müllhalden der Stadt zu Hause sind. Die größte Konzentration ist in Korogocho, eines der größten Slumgebiete in Nairobi. Das Hilfsprogramm geht auf eine Initiative der christlichen Basisgemeinde unserer Slum-Pfarrei Kariobangi im Jahre 2006 zurück und wird von den Comboni Missionaren der kenianischen Provinz als gemeinnütziger Verein koordiniert und unterstützt. Der verantwortliche Koordinator bei den Comboni Missionaren vor Ort ist unser italienischer Mitbruder P. Maurizio Binaghi. Es werden keinerlei Beiträge von den Betroffenen erhoben, sondern das ganze Programm wird über Spenden finanziert.
Unsere Sozialarbeiter suchen die verwahrlosten Kinder und Jugendliche auf und kümmern und betreuen diese regelmäßig und fachkundig.
Ein Rehabilitations-Zentrum, eine stationäre Einrichtung befindet sich in dem ca. 30 km von Nairobi entfernten KIBIKO/Ngong Town und ist für besonders schwierige Fälle reserviert. Seit der Gründung konnten Hunderte von Kindern und Jugendlichen nachhaltig geholfen werden. Das Rehabilitations-Programm setzt sich hauptsächlich zusammen aus:
Fachmännische Beratung – Spirituelle Unterweisung – Therapeutische Behandlung – Gruppenarbeit – Medizinische Betreuung – Schulbildung und Reintegration in Schulen – Sport – Unterbringung und Versorgung. Zum Leitungsteam zählen qualifizierte Fachkräfte wie Therapeuten, Sozialarbeiter, Lehrer. Zudem werden regelmäßig Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten hinzugezogen.
Außerdem ist ein Bauernhof angeschlossen mit einem Areal von 10 Hektar, wo die Jugendlichen in Tierhaltung und Landwirtschaft unterwiesen werden.
Die ganze Therapie kann bis zu einem Jahr dauern. Danach steht die Wiedereingliederung in die Familien auf dem Programm, sowie die Fortsetzung der Schulausbildung, und bei den älteren Jugendlichen, eine anschließende Berufsausbildung. Jährlich werden 60 bis 70 Kinder und Jugendliche rehabilitiert und 40 bis 50 besuchen anschließend eine Schule. Mittlerweile besuchen 120 Jugendliche und Kinder eine Hauptschule und 25 eine Mittelschule. Außerdem werden jährlich 30 bis 40 Kinder vor Missbrauch (hauptsächlich Arbeitsmissbrauch) geschützt. Man kann durchaus von Erfolg sprechen, da die Rückfallquote mit 20 % ziemlich niedrig ausfällt.