Der Vintlerhof, der zu unserer Niederlassung in Brixen-Milland gehört, ist ein etwas anderer Bauernhof: Es ist ein Biosozialhof, also ein Bauernhof, der biologische und soziale Aspekte in der Landwirtschaft vereint. Auf dem Hof lernen viele Menschen in schwierigen Lebenssituationen durch Arbeitsintegrationsprojekte die Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sie brauchen, um dann auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt bestehen zu können. Im Jahr 2019 waren es elf Menschen, die Miriam und Mirco begleiten durften. Miriam, die Pächterin des Hofes, stellt das Projekt vor.

Wir, Miriam und Mirco, sind ein junges Paar, das seit acht Jahren einen gemeinsamen Weg geht und seit vier Jahren verheiratet ist. Ich selbst komme aus Leifers (Südtirol), habe im Bachelor Sozialarbeit und dann im zweiten Bachelor Sozialpädagogik studiert und das ganze durch ein Masterstudium in Sozialer Landwirtschaft abgerundet. Ich habe im Sozialdienst und im Haus der Solidarität gearbeitet. In längeren Aufenthalten in Schwellenländern, v. a. in Indien, konnte ich Erfahrung in der Landwirtschaft sammeln. Der Kindheitswunsch Bäuerin zu werden ist mit der Umschulung in die Landwirtschaft und der Übernahme des Vintlerhofes in Erfüllung gegangen.

Mirco stammt aus Malé im Sonnental (Trentino). Er hat in jüngeren Jahren Arbeitserfahrungen in vielen Bereichen sammeln können, vom Handwerk über die Landwirtschaft, bis hin zur Arbeit mit Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen. In diesem Bereich hat er dann über ein Jahrzehnt gearbeitet. Auch er hatte schon lange den Wunsch die Landwirtschaft zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Unsere Familie ist Ende Dezember 2019 um unseren kleinen Sonnenschein Linda bereichert worden.

Wir sind ein biologisch zertifizierter Betreib, nicht weil es jetzt Mode ist oder man dafür Beiträge bekommt, sondern weil wir davon überzeugt sind. Wir versuchen dadurch ein bisschen von dem umzusetzen, was Gandhi in seinem Satz „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“ beschreibt und hoffen, der nächsten Generation nicht eine komplett zerstörte Erde zu hinterlassen. Unser Ziel ist es, in einigen Jahren komplette Selbstversorger zu sein. Zurzeit schaffen wir dies noch nicht.

Auf einem halben Hektar Fläche bauen wir Gemüse an, ebenso Kartoffeln und Kräuter. All diese Erzeugnisse verwenden wir selbst, verarbeiten sie und/oder verkaufen sie im Hofladen. Wir haben einige alte Obstbäume. Die Früchte verkaufen wir im Hofladen oder verarbeiten sie zu leckeren Marmeladen.

An unserem Hof gibt es einige Tiere: unsere Hofhündin Rani, unsere 28 Hühner und Hahn Ramses, unsere drei Laufenten sowie Jana und Brasa, unsere zwei Therapieeseldamen. Wir beherbergen in zwei Zimmern und einer Wohnung Gäste aus aller Welt, die in Stadtnähe, aber trotzdem im Grünen in einem etwas anderen Ambiente Urlaub machen. Außerdem werden wir auch unseren Buschenschank eröffnen und in diesem die Menschen mit Köstlichkeiten verwöhnen, die bei uns wachsen und verarbeitet werden.