Es war ein kurzer Besuch: acht Tage in Juba (Südsudan) und fünf in Uganda. Aber es reicht, um zu spüren, mit welcher Kraft in Afrika das Leben pulsiert, wie es über viele Hindernisse hinweg sich einen Weg bahnt hin zu mehr Wachstum, trotz allem, was dazu fehlt. Die großen Kinderaugen, aus denen Freundlichkeit und Lebensfreude strahlen, habe ich immer noch vor mir. Das Ziel meines Besuches war, vor allem unsere aus der Deutschsprachigen Provinz (DSP) stammenden Mitbrüder zu besuchen.
Die Mission im Südsudan ist hart: die feuchte Hitze, fast unbefahrbare Wege, die riesigen Distanzen, dazu die große Unsicherheit unterwegs. Es wurde wieder ein Friedensabkommen unterzeichnet, aber die Spannungen zwischen den beiden Kontrahenten Salva Kiir (Präsident) und Riek Machar (Vize), der in diesen Tagen in die Hauptstadt Juba zurückkehren soll, bleibt. Deswegen ist jetzt überall Militär unterwegs und die Leute wagen sich bei einbrechender Dunkelheit nicht mehr auf die Straße.
Die Comboni-Missionare haben vielfältige Arbeitsfelder im Südsudan. Neben dem Gemeindeaufbau und der Glaubensverkündigung betreiben sie auch Schulen und Alphabetisierungsprogramme sowie handwerkliche Ausbildung. Ungefähr drei Viertel der Bevölkerung können nicht lesen oder schreiben. Auch betreiben sie ein Krankenhaus in Mapuordit, in dem drei Mitbrüder als Ärzte und zwei als Krankenpfleger tätig sind.
Dann war ich noch fünf Tage in Uganda, wo man große soziale Fortschritte spürt, besonders im Vergleich zum Südsudan. Schon auf der Busfahrt nach Gulu fallen die vielen Schulen auf, mit den unzähligen uniformierten Schülerinnen und Schülern von den Gebäuden. Das verheißt Zukunft. In Layibi bei Gulu besuchte ich die Werkstätte, die von Bruder Konrad Tremmel geleitet wird. Ich war beeindruckt von der Größe dieser Werkstatt, in der Mädchen und Jungen von 120 einheimischen Angestellten in vielen Berufssparten ausgebildet werden.
Ich bin für diese Erfahrung zutiefst dankbar, sie gab mir einen Einblick, wie „Mission“ heute in einem Teil Afrikas konkret geschieht.
Pater Karl Peinhopf