6. September 2024
Ende August 2024 trafen sich die in Afrika tätigen Brüder der Comboni-Missionare zu ihrem ersten kontinentalen Treffen in Nairobi (Kenia). Dieses historische Treffen war geprägt von einer tiefgreifenden Reflexion über die Entwicklung ihrer Mission vor dem Hintergrund einer inspirierenden Passage aus dem Lukasevangelium (Lk 5,19): „Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin.“ Diese Passage brachte den Geist der Entschlossenheit und des innovativen Denkens zum Ausdruck, der die Diskussionen während des gesamten Treffens leitete.
Dreißig Brüder aus verschiedenen afrikanischen Ländern, darunter Togo, Kongo, Tschad, Südsudan, Malawi-Sambia, Mosambik, Kenia, Äthiopien, Südafrika und Uganda, nahmen an dem Treffen teil. Die Anwesenheit von Bruder Alberto Lamana, Generalassistent, und Pater John Baptist Opargiw, Provinzoberer von Südafrika, verlieh den Beratungen eine wichtige Dimension. Ihre Teilnahme unterstrich die Bedeutung des Treffens und das Engagement der breiteren Comboni-Gemeinschaft für die Zukunft der Mission.
Das Treffen begann mit einem aufschlussreichen Vortrag von Bruder Dzinekou Yawovi Jonas, mccj, der einen Überblick über die Entwicklung der Mission und den sich wandelnden Kontext, in dem sie durchgeführt wird, gab. Dieser Vortrag bildete die Grundlage für eine tiefergreifende Untersuchung der Frage, wie sich die Missionsarbeit an die heutigen Herausforderungen anpassen muss. Die Analyse von Bruder Jonas machte deutlich, dass die Comboni-Missionare ihre Strategien und Methoden überdenken müssen, um in einer sich schnell verändernden Welt wirksam zu bleiben
Nach dem Vortrag von Bruder Jonas wurde der Schwerpunkt auf das Thema Ausbildung gelegt. Die Brüder Jean Marie Mwamba und Patrick Lumami hielten einen ausführlichen Vortrag über den Ausbildungsprozess und betonten dessen entscheidende Rolle bei der Vorbereitung der Missionare auf die komplexen Anforderungen der modernen Mission. In ihrer Erörterung gingen sie darauf ein, wie sich die Ausbildungsprogramme weiterentwickeln müssen, um den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Kirche und der Gemeinschaften, denen sie dienen, gerecht zu werden. Die Sitzung unterstrich die Bedeutung von kontinuierlichem Lernen und Anpassung, um die Relevanz und Effektivität der Mission zu erhalten.
Anschließend befasste sich die Tagung unter der Leitung von Bruder Christophe Yata mit dem Thema Nachhaltigkeit. Diese Aussprache war von entscheidender Bedeutung, da sie untersuchte, wie die Mission angesichts schwindender Ressourcen und sich verändernder sozioökonomischer Bedingungen lebensfähig und wirkungsvoll bleiben kann. Der Vortrag von Bruder Yata konzentrierte sich auf die Entwicklung von Strategien zur Gewährleistung der langfristigen Nachhaltigkeit, einschließlich innovativer Ansätze für das Ressourcenmanagement und das Engagement der Gemeinschaft.
Generalassistent Bruder Alberto Lamana gab einen Überblick über die allgemeine Situation der Comboni-Brudermissionare in der Kongregation. Seine Präsentation bot wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation der Comboni-Brüder und ihrer Arbeit auf dem gesamten Kontinent und zeigte sowohl Herausforderungen als auch Chancen auf. Bruder Alberto Lamana betonte in seiner Analyse die Notwendigkeit der Einheit und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Comboni-Provinzen, um die Wirkung der Mission zu stärken.
Pater John Baptist Opargiw befasste sich mit dem Thema Zusammenlegung von Verwaltungsbereichen. Diese Diskussion war besonders relevant angesichts der sich entwickelnden Landschaft der Missionsarbeit, die oft eine Neubewertung der Organisationsstrukturen erfordert, um die Effizienz und Effektivität zu verbessern. Pater Opargiws Einblicke in die potenziellen Vorteile und Herausforderungen einer Zusammenlegung von Provinzen boten einen Rahmen für Überlegungen, wie die Comboni-Missionare ihre Ressourcen und Bemühungen besser aufeinander abstimmen könnten.
Auf jeden Vortrag folgten Gruppendiskussionen, die es den Brüdern ermöglichten, sich intensiv mit den vorgestellten Themen auseinanderzusetzen. Dieser Meinungsaustausch ermöglichte einen regen Austausch von Ideen und Erfahrungen, der es den Teilnehmern ermöglichte, praktische Lösungen und Strategien im Detail zu untersuchen. Der gemeinschaftliche Charakter dieser Diskussionen förderte das Gefühl eines gemeinsamen Ziels und Engagements unter den Brüdern.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Treffens war die Einsicht, dass sich die Landschaft der Missionsarbeit verändert und dass es notwendig ist, sich entsprechend anzupassen. Die Brüder äußerten die kollektive Besorgnis, wie sie diese Veränderungen am besten meistern und gleichzeitig ihrem Kernauftrag und ihren Werten treu bleiben könnten. Diese Sorge unterstrich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Reflexion und strategischen Planung, um den sich wandelnden Anforderungen ihrer Arbeit gerecht zu werden.
Am Ende des Treffens konzentrierten sich die Teilnehmer auf die Formulierung praktischer Resolutionen. Diese Beschlüsse sollten die während der Diskussionen festgestellten Schlüsselthemen aufgreifen und einen klaren Weg für die Comboni-Missionsbrüder in Afrika aufzeigen. Die Resolutionen umfassten eine Reihe von Maßnahmen, von der Verbesserung der Ausbildungsprogramme und der Einführung nachhaltiger Praktiken bis hin zu organisatorischen Veränderungen, die die Ziele der Mission und die Sichtbarkeit der Brüder besser unterstützen würden.
Das kontinentale Treffen der Comboni-Missionsbrüder war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Comboni-Missionare in Afrika und der gesamten Kongregation. Es bot Gelegenheit zur Reflexion, zum Dialog und zur Planung, um sicherzustellen, dass die Mission angesichts der aktuellen Herausforderungen reaktionsfähig und wirksam bleibt. Die während des Treffens gewonnenen Erkenntnisse und gefassten Beschlüsse sollen den Brüdern bei der Fortsetzung ihrer wichtigen Arbeit auf dem gesamten Kontinent als Richtschnur dienen, indem sie den Geist der Innovation und der Beharrlichkeit verkörpern, den das Evangelium aus Lukas 5,19 vorlebt.
Bruder Christopher Silwembe, mccj