Nach dem Ostersonntag ist auch der Montag bei uns noch Feiertag. Das ist auch gut so, denn man braucht Zeit, die Erfahrung von Ostern in unseren Alltag einsickern zu lasen. Und tatsächlich feiern wir Ostern auch nicht nur an diesen beiden Tagen, sondern die ganze Osterwoche hindurch. Das Evangelium von den Emmausjüngern macht uns auch deutlich, dass die Auferstehung erst dann zu einer Leben schenkenden Erfahrung wird, wenn sie in unserem Alltag angekommen ist.
Die Trauer, Enttäuschung und Angst der Jünger kann man sich vorstellen. Wie geht es uns in diesen Tagen, wo viele von uns Angst haben, sich anzustecken, oder aber schon die Erfahrung gemacht haben, dass liebe Menschen krank geworden sind? Auch wir fragen uns, wie es weitergehen soll. Man spricht von einer Lockerung der Einschränkungen, aber man ist sich nicht sicher, ob das Virus nicht unerkannt immer dabei ist.
Jesus nimmt sich Zeit, geht mit, stellt sich der Fragen und öffnet ihr Herz. Der geschnitzte Altar aus Malawi, der in unserer Nürnberger Hauskapelle steht, zeigt den Moment, wo den Jüngern die Augen aufgehen. Bonhoeffer hat einmal gesagt: „wer an Ostern glaubt, kann nicht verzweifeln“. Der Glaube an den Auferstandenen eröffnet einen neuen Blick auf die Welt und relativiert ihre Sorgen.
Gehen auch wir diesen Weg nach Emmaus und lassen uns ein auf den, der uns dabei begleitet und in unserem Alltag das Brot mit uns teilt.
P. Hubert Grabmann
Hier können Sie das Hausgebet am Ostermontag herunterladen.