Ach wie ist doch wirklich miese
diese schwere Virenkrise,
die uns fast, was keiner glaubt,
beinah‘ den Verstand noch raubt.
Deshalb wir auch gut verstehen,
täglich auf Distanz zu gehen,
um Gefahren zu vermeiden,
unter denen man würd‘ leiden.
Das wirkt sich, man glaubt es kaum,
aus auch auf den Kirchenraum.
Gläubige in Kirchentreue
war’n gewohnt in tiefer Reue
jeden Sonntag, ach die Frommen,
gern zum Gottesdienst zu kommen,
um zu hören Gotteswort,
in der Kirch‘ an heil’gem Ort.
Gottesdienste, leider nun,
müssen schweigen, müssen ruh‘n,
weil es so geschrieben steht
in des Bischofs Amtsdekret,
Gottesdienst im Gotteshaus
fällt von nun an sonntags aus.
Liebe Leut‘, wie ich jetzt ahne,
suchen Pfarrer und Dekane,
ob sie eine Lösung finden,
wie das Wort sei zu verkünden.
Da schlägt ein ein Geistesblitz,
liebe Leut, das ist kein Witz,
in des Pfarrers klaren Geist;
der sich als genial erweist.
Wer als Hirte leitet seine Herde,
weilt bei ihr auf dieser Erde,
ist als Hirte jeder Zeit
sie zu weiden stets bereit.
Freilich kann er nicht verhehlen,
dass jetzt ihm die Schäflein fehlen
physisch echt und ganz real,
wenn auch spärlich an der Zahl.
Und so sagt‘ der Parocus,
als verklungen sein Verdruss:
„Lasst uns jetzt so ganz im Stillen
unsre Kirchen eilends füllen
mit den Schäfchen virtuell,
das geht schmerzlos und auch schnell.
So verzichtet Pfarrer Lenz
heut mal auf Real-Präsenz
seiner Schäfchen frommer Herde,
dass die Mess‘ gefeiert werde.
Er verwendet mit Geschick
virtuell jetzt einen Trick.
In den Bänken, wie wir sehen,
ist was Seltsames geschehen.
Jeder Gläub’ge, man erkennt,
ist als Bild jetzt ganz präsent
und dem Pfarrer frisch, nun ja,
in der Messe geistlich nah‘.
Unser Pfarrer nun entdeckt,
einen weiteren Effekt
in der Gläub’gen Galerie,
den zuvor geseh‘n er nie.
Bei der Messe, das ist toll,
ist die Kirche richtig voll,
voller als zu andern Zeiten,
was hier niemand kann bestreiten.
Außerdem, und das ist fein,
schläft zur Predigt niemand ein.
Voll zufrieden der Pastor
flüstert leis‘ er mir ins Ohr.
Wie das Faktum mir beweist,
spielt‘ hier mit der Heil’ge Geist,
der im Still’n mir sugerierte,
was ich dann auch ausprobierte.
Liebe Leute, in der Tat,
geb‘ ich Euch den guten Rat:
Achtet auf des Geistes Wehen,
dann kann Großes uns geschehen.
Der kleine Poet