Vom 22.-25. September 2019 machten sich Comboni-Missionare und Comboni-Laienmissionare auf einen Pilgerweg im Altmühltal. Das gemeinsame Unterwegssein sollte die beiden Zweige der Comboni-Familie in der DSP enger miteinander verbinden und die jeweiligen Potentiale zur gegenseitigen Unterstützung im missionarischen Handeln ins Gespräch bringen. Die Einladung zu dem gemeinsamen Pilgerweg auf den Spuren von Missionaren der Gründerzeit des Bistums Eichstätt und heutigen Glaubenszeugen ging von Provinzial Pater Karl Peinhopf aus. So nahm eine bei Begegnungen im Missionshaus in Nürnberg entstandene Idee Gestalt an.

Quartier fanden die Pilger in Mörnsheim, im Begegnungshaus der Franziskanerinnen von Ingolstadt, liebevoll umsorgt von zwei brasilianischen Ordensfrauen, die gleichzeitig auch leibliche Schwestern sind.

Am Montag führte der Pilgerweg bei Nieselregen auf dem Altmühltal-Panoramaweg über Dollnstein und einige ungeplante (Um-) Wege bis nach Eichstätt. In der Benediktinerabtei St. Walburga gab Schwester Franziska, die ehemalige Äbtissin, in sehr lebendiger Art und Weise beim Besuch der Klosterkirche und am Grab der Hl. Walburga Anteil am Leben der Heiligen und der Geschichte des Klosters. Ein besonderes „Bonbon“ war der Besuch des Grabes von Elisabetha Sedlmara, einer jungen Nubierin, die vom Priester Olivieri auf dem Sklavenmarkt in Alexandrien freigekauft wurde, im Jahre 1856 mit elf Jahren in das Eichstätter Kloster kam und die zwei Jahre bis zu ihrem Tod dort verbrachte. Die Nähe zu Daniel Comboni war an diesem Grab mit Händen greifbar. Beim anschließenden Besuch des Domes St. Willibald gab Willi Dorr Einblick in die Vita des Heiligen Willibald. Die Pilgergruppe konnte auch von einem Bruder Walburgas und Willibalds, dem Heiligen Wunibald, manches erfahren, sowie von weiteren angelsächsischen Missionaren jener Zeit. Beeindruckend, wie es Bonifatius gelang, so viele junge Menschen seiner Familie für die Mission zu motivieren.

Der Dienstag führte die Gruppe in die entgegengesetzte Richtung nach Solnhofen. Diesmal lachte die Sonne, und die Pilger genossen die wunderschöne Landschaft rund um die Felsformation „Zwölf Apostel“. An der Basilika des Hl. Sola, ebenfalls angelsächsischer Missionar, machten sie Station. Im geologischen Museum mit dem versteinerten Urvogel Archaeopteryx entdeckten sie nicht nur beeindruckende Zeugnisse aus der Jurazeit, sondern auch, dass Solnhofen vor Millionen Jahren am Äquator gelegen hatte!

Am Mittwoch ging es zum Abschluss nach Wemding zur Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein. Dort erzählte der Wallfahrtspfarrer Norbert Traub humorvoll und eindrücklich aus der Geschichte des Wallfahrtsortes. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst und anschließender Einkehr in der Pilger- Gaststätte endete die Reise.

Barbara Ludewig