Die schöne Nachtaufnahme von unserem Haus regt mich an, Euch allen einen schönen, besinnlichen Advent zu wünschen.
Das Bild regt auch an zum Nachdenken über das, was im Haus drinnen ist, ob es da auch so friedlich zugeht, wie das Bild andeutet, und ob von diesem Haus auch Lichter ausgehen, die möglichst weit in die Welt hineinleuchten. Grundsätzlich erlebe und erfahre ich beides. Das Haus hat auch einladend gewirkt, viele Besucher kamen das Jahr über, und alle haben sich über die Ruhe und die gesamte Atmosphäre gefreut.
Das Foto lässt auch weitere Fragen zu, sei es an mich wie auch an andere, an die Leser dieser Zeilen zum Beispiel. Wie haben sich die Menschen um uns gefühlt? Was haben Menschen aus anderen, fernen Ländern in der Begegnung mit uns gefühlt? Sicher haben sie auch unsere Unsicherheit verspürt, wenn wir nicht wussten, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Oft haben wir uns sprachlich nicht verstanden, oft hat es am guten Willen gefehlt, sich überhaupt verstehen zu wollen.
Und natürlich gehen meine Gedanken auch weit über unser Land hinaus. Hier in Europa und auch in verschiedenen Ländern des Südens, in Brasilien zum Beispiel, wurden Politiker und Regierungen gewählt, die ganz offen sagen und kundtun, wie wenig menschfreundlich sie sind und sein wollen, wenn es um nicht Gleichgesinnte geht. Ein neuer Nationalismus ist erwacht, der selbst das Aufkommen neuer Diktaturen befürchten lässt.
So ist es mein Wunsch, dass in dieser Zeit doch vielen ein Licht aufgeht und dass dieser Advent allen nützt, den wahren Sinn von Weihnachten zu erkennen und zu leben.
Bruder Bruno Haspinger (1940-2021)