Freuen können sich alle, denen Angst den Atem nimmt:
Er schenkt Weite.
Die schuldig Gewordenen können Loblieder singen:
Er hat das Urteil aufgehoben.
Die an sich selber zweifeln, können aufrecht gehen:
Er freut sich über sie.
Die Verlassenen können hoffen:
Er erneuert seine Liebe zu ihnen.
Die Verlorenen sollen wissen:
Rettung ist da.
Das Bitten und Flehen, das Stöhnen und Klagen ist uns meist näher als das Loben und Danken. Zu viel Dunkel und Bedrohung lastet auf unserem Leben; zu viel Angst drückt auf das Gemüt. Und: Durch Erfahrung klug geworden, rechnet manch einer eher mit dem Misslingen als dem Gelingen seiner Unternehmungen.
Wir sagen dem, der sich unbeschwert freut: „Dir wird das Lachen vergehen, die Wirklichkeit wird es dir austreiben.“ Dabei übersehen wir, dass dieselbe Wirklichkeit, die wir zum Zeugen unseres Jammers machen, uns Grund genug zur Freude gibt: am Leben, das jedem geschenkt ist; an den Menschen, die es mit uns teilen; am Guten, das wir tun können… Und nicht zuletzt an Gott, der Mose aus dem brennenden Busch sagte: „Ich bin da – das ist mein Name für alle Zeit.“
Ungezählte Menschen erfahren und bezeugen, dass Gott die Zusage dieses Namens einlöst im Lieben und Segnen, im Vergeben, Aufrichten und Trösten – bis an die Grenze unseres Menschseins und darüber hinaus. Der Prophet sagt es seinen Zeitgenossen und uns: „Der Herr ist in deiner Mitte; du brauchst kein Unheil fürchten.“