Sie nennen sie die Mutter Teresa von Burma“. Schwester Marta Mya Thwe, eine Ordensschwester aus der Gemeinschaft der Schwestern vom hl. Josef von der Erscheinung, (SJA) nimmt sich der Menschen mit Aids an, die keine Betreuung erhalten, oder aus dem Familien ausgestoßen werden. Die Gesundheitsbehörden denken nicht einmal darüber nach, sich um die Aids-Kranken zu kümmern.

Myanmar ist eines der Länder, das in Asien am meisten von Aids betroffen ist. Obwohl das Land die meisten Aidskranken hat, erhalten nur 20% von ihnen Behandlung. Schwester Marta berichtet über ihren Einsatz: „Viele Leute fürchten sich, mit Aidskranken in Berührung zu kommen. Ich habe festgestellt, dass viele Kranke wegen dieser Krankheit einfach aus ihren Familien und Heimatorten ausgeschlossen werden. Es gibt viele totkranke Menschen, die am Straßenrand liegen, manche von ihnen sogar schon tot. In den letzten Jahren hat es eine dramatisch steigende Zahl von Kranken gegeben, die an dieser Krankheit gestorben sind. Sie werden von den Behörden und der Regierung völlig ignoriert..“

Innerlich angeregt, etwas zu tun, bat sie 2001 eine buddhistische Nonne um Hilfe. Dank der Hilfe einiger Wohltäter und Studenten gründete sie „den Mirror of charity (Spiegel der Nächstenliebe), ein Zentrum, das Unterkunft, Nahrung, Medikamente und schulische Betreuung für Waisenkinder und Menschen mit Aids zur Verfügung stellt. Das erste Zentrum entstand in Kyeikkaami, einer kleinen ländlichen Stadt im Bundesland Mon. Ein Team von zwei Ordensschwestern und zehn Laien begann aidskranke Patienten aus dem Bundesland Caching, Shan und Karajan aufzunehmen. Ein Werk, das aus Mitleid geboren wurde: „Ich sah fast jeden Tag viele Menschen sterben. Wir begleiteten viele Sterbende auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens“, berichtete sie. Nach vielen Bemühungen gelang es der Schwester, die notwendigen Medikamente zu bekommen, um 20 Patienten zu behandeln. Dank auch anderer Wohltäter, auch aus dem Ausland, gelang es ihr, für 103 Kinder und Erwachsene therapeutische Behandlungen zu organisieren. Das Zentrum, das 2002 in einem einfachen Holzhaus begonnen hatte, hat sich inzwischen zu einem Zentrum mit mehreren Gebäuden entwickelt. Der Komplex umfasst ein kleines Stück Ackerland und einen Viehbestand. Es gibt Ausbildungskurse mit der Perspektive einer ganzheitlichen Förderung, um die Kranken in ihrer Selbstständigkeit zu begleiten. Heut ist das Zentrum auch für allgemein medizinische Behandlung ausgestattet. Auch Untersuchungen für Hepatitis und Malaria sind inzwischen hier möglich.

Im Jahr 2004 entstand ein neues Zentrum in Kawthaungnel, im südlichen Myanmar, in einem Gebiet, in dem Aids stark verbreitet ist. Andere Behandlungszentren gibt es in den Städten Kyaikkami und Thanbyjuzhayat. Dort werden ungefähr 104 Patienten, unter ihnen 24 Kinder unter 15 Jahren behandelt.

„Wir versuchen, das Problem mit ganzheitlicher Behandlung anzugehen, wobei auch die schulische Ausbildung eingeschlossen ist“, sagte Schwester Marta. Sie fügte noch hinzu, dass die Eltern und Familien oft nicht bereit sind, ihre Kinder wieder in ihre Familien aufzunehmen.“ (Comboni Missionaries Newsletter)