Die in Brasilien tätigen Comboni-Missionare versuchen im Dialog mit der Ortskirche, Wege des Engagements und der Zusammenarbeit zu konkretisieren, um sich den Herausforderungen der letztjährigen Amazonas-Synode zu stellen. So verabschiedeten sie den „Comboni-Pakt für das gemeinsame Haus“. Es handelt sich dabei um einen persönlichen und kollektiven Vertrag, der vom Katakomben-Pakt für das Gemeinsame Haus inspiriert ist. Er wurde während der Amazonas-Synode von vielen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien vereinbart. In Brasilien haben die Comboni-Missionare ihn an die Erfordernisse der Gemeinschaften im Land angepasst.

In dem Dokument schlagen sie allen Mitbrüdern vor, „unser Engagement zu erneuern und gemeinsam zu erarbeiten, wie wir es auf Ebene unserer Kongregation leben können.“ Die Missionare sagen, dass sie die tiefe Bekehrung zu Christus und seinem Evangelium auf die Missionspläne und -strukturen in Amazonien anwenden wollen. „In unseren Gemeinden und Aufgabenbereichen in Amazonien soll eine prophetische Kirche entstehen, eine Kirche nach dem Beispiel des Samariters, von Maria Magdalena und der Gottesmutter Maria“ (vgl. Schlussdokument, Nr. 22).

Zu den Vereinbarungen gehört es, „den Glauben zu feiern, mit dem Volk Gottes unterwegs zu sein, in Gemeinschaft mit der ganzen Schöpfung die kosmische Dimension der Eucharistiefeier zu betrachten und Fortschritte in der Inkulturation der Liturgie und der Spiritualität zu machen; das Paradigma der Integralen Ökologie zu studieren, indem wir in unserer missionarischen Praxis falsche Lösungen und Abkürzungen ablehnen, um eine Wirtschaft zu schaffen, die auf gerechten und nachhaltigen Beziehungen basiert, um aus unseren Gemeinschaften alle Formen kolonialistischer, rassistischer, patriarchalischer und exklusiver Mentalität zu entfernen und kulturelle Unterschiede zu bewerten; auf einem Pastoralkonzept zu bestehen, das freundlich zu den Armen und nah an ihrem Leben ist, mit einer Seelsorge, der zunehmend ökumenisch und synodal ist.“

Die Comboni-Missionare betonen, dass es wichtig ist, „das Charisma des Guten Hirten von St. Daniel Comboni neu zu interpretieren; sich dafür zu engagieren, dass Frauen neue Führungsprozesse in unseren Gemeinschaften und in der Kirche einleiten; angesichts der Lawine des Konsumdenkens einen Lebensstil anzunehmen, der freudig nüchtern, einfach und solidarisch mit den Menschen ist, die wenig oder gar nichts haben; die Abfallproduktion und die Verwendung von Kunststoffen zu verringern, die Produktion und Vermarktung agroökologischer Produkte und so weit wie möglich die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern.“

Weiterhin sollen die Kirchen des globalen Nordens ermuntert werden, sich zusammenzuschließen, „um das Wirtschaftsmodell der Ausbeutung Amazoniens zu verurteilen, damit sich die Unternehmen und Regierungen dieser Länder stärker für die Verletzungen in unserem Land verantwortlich fühlen.“ Dazu gehört auch Unterstützung insbesondere bei der Kampagne zur Rücknahme von Investitionen in den Raubbergbau.

Schließlich sind die Comboni-Missionare entschlossen, „sich zu verpflichten, die Erinnerung an die Märtyrer am Leben zu erhalten und mit ihnen und den indigenen Völkern die Aufgabe zu übernehmen, deren Territorien zu verteidigen“.

combonimissionaries.co.uk