Nach dem  Sonntagsgottesdienst am 26. Mai in Rainau-Josefstal haben die Comboni-Missionare über die Zukunft des Missionshauses Josefstal informiert. Zur Informationsrunde mit den Comboni-Missionaren Bruder Hans Eigner, Pater Karl Peinhopf (Provinzial) und Pater Anton Schneider gehörten auch Bürgermeister Konle (Rainau) und Herr Schäffler als Vertreter der Firma Stengel Systems GmbH. Die Kirche war übervoll, da die Menschen ein Interesse an der Lösung des Hauses hatten. Was sie nun erfuhren, ließ die meisten aufatmen: Die Firma Stengel hat zwar das gesamte Haus gekauft, beansprucht aber einen Teil davon nicht direkt .

Deshalb kann auch die Gottesdienstgemeinde, zu der sich Menschen aus verschiedenen Orten zugehörig fühlen, weiterbestehen. Neben Kirche und Kapelle werden ihr ein Gemeindesaal und eine Cafeteria im Eingangsbereich zur Verfügung stehen. Ebenso können die Comboni-Missionare einige wenige Zimmer behalten, wodurch eine kleine Gemeinschaft von Mitbrüdern weiterhin im Haus sein kann.

Seit mehr als 25 Jahren hatten die Missionare bereits nach einer Lösung für das  Missionshaus Josefstal gesucht. Denn selbst wenn die Zahl der Comboni-Missionare weltweit nicht abnimmt, so gibt es in den letzten Jahren im Deutschsprachigen Raum kaum mehr Neuzugänge für die Gemeinschaft. Aus diesem Grund müssen die Missionare ihre Kräfte konzentrieren und vor allem die Strukturen aufgeben, die teuer zu erhalten sind.

Zwar steht die weitere Präsenz der Comboni-Missionare im Raum Ellwangen außer Zweifel, aber die Ordensgemeinschaft kann keine zwei Häuser erhalten, nämlich das Missionshaus in Ellwangen (Rotenbacher Straße) und das ehemalige Brüderausbildungszentrum in Josefstal.

Über viele Jahre war nach einer, dem Orden entsprechenden, Nutzung im sozialen und kirchlichen Bereich gesucht worden. Aber immer waren es die Lage des Hauses, seine Architektur und der Bauzustand, die alle Ideen und Hoffnungen platzen ließen.

Letztendlich trat die Firma Stengel auf der Suche nach Zimmern und Wohnungen für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf den Plan. Das Unternehmen hat einen großen Bedarf an Facharbeitern, von denen viele aus Ländern Osteuropas kommen.

Nach langer Überlegung hat sich die Ordensleitung der Comboni-Missionare entschieden, das Haus zusammen mit der Grundstücksfläche, auf dem das Haus steht, an die Firma Stengel zu verkaufen. Diese plant, das Haus zu renovieren und in Wohnungen für Firmenmitarbeiter umzubauen. So sollen Familien- und Einzelhaushalte entstehen.

Diese Entscheidung war der Ordensleitung nicht leicht gefallen. Die Missionare wollen und müssen jedoch verantwortungsvoll mit ihren Gütern umgehen. Außerdem ist der Gemeinschaft die jahrelange Verbindung zu den Menschen in den umliegenden Ortschaften weiterhin ein großes Anliegen.

Pater Anton Schneider