26. Februar 2025
Der Comboni-Missionar Bruder Mario Castro wuchs in einer Familie auf, in der Bildung und harte Arbeit einen hohen Stellenwert hatten. Im Laufe der Zeit fühlte er ein Gefühl der Leere, bis er seine wahre Berufung fand. Nach Jahren der Missionsarbeit in Uganda ist er nun auf den Philippinen im Einsatz.
Ich bin das vierte von sechs Kindern, und meine Eltern arbeiteten viel, damit wir eine gute Ausbildung erhielten, die uns auf die Zukunft vorbereitete. Ich empfing die Sakramente, doch im Laufe der Zeit spürte ich eine Leere, als ob etwas fehlte, was mich eine ganze Zeit lang unruhig werden ließ. In dieser Zeit erhielt ich ein Werbeexemplar der Zeitschrift World Mission, in der auf der Rückseite eine Einladung zu einem Besinnungstag für junge Männer stand, die auf der Suche nach ihrer wahren Berufung waren. Ich beschloss, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Inzwischen bin ich seit 27 Jahren Brudermissionar (und es werden immer mehr) und arbeite in der neu errichteten Pfarrei St. Daniel Comboni in Limay, Bataan als Pastoralreferent sowie als Verwalter der Gemeinschaft. Vor diesem Missionseinsatz war ich fast 17 Jahre lang in Uganda und sechs Jahre lang in Rom (Italien), tätig, bevor ich gebeten wurde, in einer unserer Gemeinschaften hier auf den Philippinen zu dienen. Schon meine erste Ausbildungsphase hatte auf den Philippinen stattgefunden: Postulat in Quezon City und Noviziat in Calamba City, Laguna. Danach wurde ich für meine letzte Ausbildungsphase in unser internationales Brüderzentrum nach Nairobi (Kenia) geschickt. Ich machte dort am Tangaza College einen Abschluss in sozialer Entwicklung und erhielt anschließend meinen ersten Missionsauftrag in Uganda.
Mission in Uganda
Meine Missionsarbeit in Uganda fand ausschließlich im nördlichen Teil des Landes unter den Acholi von Kitgum und Gulu und dem Lango-Stamm von Lira statt. Für eine einjährige Pause, war ich in Kampala stationiert, nachdem ich Zeuge eines traumatischen Ereignisses geworden war, das einem Mitbruder, der unser Vorgesetzter war, das Leben gekostet hatte. Ich beschloss, nach einem Jahr an denselben Ort zurückzukehren und setzte meine Arbeit in der Druckerei von Gulu fort, bis ich nach Lira versetzt wurde, wo ich sechs Jahre lang blieb.
Meine Missionserfahrung könnte ich als einen Weg beschreiben, auf dem es eine Reihe von guten und weniger guten Ereignissen gab, die mich als Person und als Ordensmann geprägt haben. Gleichzeitig lernte ich viele Missionare kennen, die mir durch ihr gutes Beispiel, ihre Geduld und ihre Führung in meinem Missionsleben halfen, insbesondere in meinen ersten Jahren als junger Missionar in Uganda. Ich hatte das Glück, mit Brüdern zusammenzuarbeiten, die über reiche Erfahrungen verfügten und in ihren Fachgebieten, die in der Mission benötigt werden, hoch qualifiziert waren, und es ist ihnen zu verdanken, dass meine erste Missionserfahrung bereichernd und sinnvoll war. Die christlichen Gemeinschaften, die mich während meiner Missionsarbeit in Uganda aufgenommen und unterstützt haben, inspirierten mich dazu, mich den Herausforderungen der Arbeit in von Rebellen heimgesuchten Gebieten zu stellen. Nachdem ich von Dieben, die sich als Rebellen ausgaben, überfallen worden war, sagte mir ein Dorfältester, dass es trotz all der schlimmen Dinge, die in der Gemeinde passieren, immer noch Hoffnung gibt, da wir, die Missionare, immer noch bei ihnen sind.
Anpassung und Flexibilität
Mein Dienst als Brudermissionar basiert auf den Bedürfnissen der religiösen und christlichen Gemeinschaft in der Mission, in die ich entsandt wurde, was Anpassung und Flexibilität erfordert. Dabei habe ich mir während meiner Missionsarbeit neue Fähigkeiten angeeignet, was mich dazu gebracht hat, offen und geduldig zu sein.
Ich glaube, wenn Gott ruft, können Ereignisse und Umstände im Leben, die die Beziehungen zu Gott und zu unseren Mitmenschen betreffen, ein Hinweis darauf sein, wo Gott uns haben möchte. Ich bin gesegnet, dass ich diesen „Ruf“ erhalten habe, und ich danke den vielen Menschen, die mich über die Jahre hinweg unterstützt und geleitet haben. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Erfahrung, vom Herrn zu einer anderen Lebensweise geführt zu werden, nicht allein bin, denn es kann beunruhigend sein, weil wir damit unsere Komfortzone verlassen. Es ist eine Gelegenheit für persönliches Wachstum in geistiger und spiritueller Hinsicht. Außerdem ist es eine Einladung, offen zu sein für die Eingebungen des Heiligen Geistes, der uns den Weg zu einem Leben zeigt, das wir führen sollen, und dabei zu den zahllosen Männern und Frauen zu gehören, die ihr Leben in den Dienst der Armen gestellt haben.
Br. Mario Jason Castro, mccj