Bruder Kuno Stösser hat am 8. Dezember 2020 in der Hausgemeinschaft von Ellwangen sein diamantenes Jubiläum der ewigen Profess gefeiert. Bruder Kuno gehört zur peruanischen Provinz und verbringt gerade seinen Heimaturlaub teils bei seinen Angehörigen im Schwarzwald, teils in der Hausgemeinschaft Ellwangen. Von auswärts haben wegen der Corona-Einschränkungen nur zwei Mitbrüder von Nürnberg teilgenommen, die wie Bruder Kuno lange Jahre in Peru gearbeitet hatten und ihn an diesem denkwürdigen Tag begleiten wollten. Pater Josef Pfanner, ebenfalls ein ehemaliger Peru-Missionar, stand der Eucharistiefeier vor und fasste in seiner Ansprache den langjährigen Missionseinsatz von Br. Kuno kurz zusammen.
68 Jahre hat Bruder Kuno im Weinberg des Herrn gearbeitet. Nach seiner religiösen und beruflichen Ausbildung reiste er 1954 nach Peru aus und begann seine Arbeit in der neuen und von den Comboni-Missionaren erst übernommenen Pfarrei Mirones/Lima. Arbeit gab es genug in Kirche und Pfarrhaus. 1958 wurde er nach Tarma versetzt, in die neue, den Comboni-Missionaren anvertraute Prälatur. Auch dort wurden ihm viele Arbeiten übertragen im Pfarrhaus und vor allem bei den Gottesdiensten in der Kirche.
Aber schon bald musste er ganz andere Aufgaben und Verantwortungen übernehmen. Es begann nun seine langjährige Tätigkeit als Baumeister in den Diözesen Tarma und Huánuco. Er hatte darin aber keinerlei Erfahrung, doch die gute Grundausbildung als Wagner und sein Interesse für jedwede Arbeit halfen ihm, sich schnell in die neue Rolle hineinzufinden. Er begann mit dem Seminarbau von Tarma. Es folgten ein Haus für die Ausbildung von Katechisten und das Pfarrhaus in der Pfarrei Huassawassi. Schließlich krönte er seine Bautätigkeit in Tarma mit dem Neubau der Wallfahrtskirche von Muruhuay. 1973 wurde er beauftragt, die Kathedrale von Huánuco nach den Plänen eines Schweizer Architekten zu bauen. Auch dieses Werk gelang ihm bestens.
1979 nahm Bruder Kuno als Delegierter am Wiedervereinigungskapitel in Rom teil. Anschließend wurde er in die DSP versetzt und der Hausgemeinschaft Bamberg zugeteilt. Aber schon bald erreichte ihn wieder der Ruf aus Peru. Der neue Bischof von Huánuco, Anton Kühner mccj, bat den Bruder, die Bischofsresidenz sowie die Kirche und das Pfarrhaus der Monfortianer zu bauen.
1984 baute er das Postulat der Provinz in Lima. Somit war Bruder Kuno in Lima angelangt, im Provinzhaus von Monterrico, wo er seitdem immer noch viele Arbeiten verrichtet, trotz seines hohen Alters von 90 Jahren. Besonders kostbar sind dort sein Pforten- und Telefondienst und die Betreuung der vielen Hilfesuchenden. Im neuen Jahr hofft er, wieder nach Peru zurückkehren zu können. Auch wir hoffen es und wünschen ihm noch viele frohe und gesunde Jahre in Peru, seiner zweiten Heimat.
Pater Alois Eder