Liebe Freunde,

 Christus hat keine Hände – nur unsere Hände, um heute etwas zu tun.
Er hat keine Füße – nur unsere Füße, um zu jemandem hinzugehen.
Er hat keine Lippen – nur unsere Lippen, um Menschen etwas zu sagen.
Er hat keine Hilfe – nur unsere Hilfe, um auf die Seite eines Hilflosen zu treten.

Mir geht es gut. Heute habe ich mir wieder, bei meinem Onkel Doktor, meine allmonatliche Spritze zur Chemobehandlung meiner Leber abgeholt. Dies ist die zweite in dieser Neuauflage. Ich vertrage sie gut und wir wollen hoffen, dass die Wirkung nicht ausbleibt. Der Herr Krebs ist ein sehr hartnäckiger Kerl. Am letzten Dienstag ging ich zur Blutabnahme, damit heute Dr. Cohen den Erfolg der Behandlung ermessen konnte. Der Chromogranin-Wert (Krebsanzeiger) ist von 109.000 auf die Hälfte gesunken. Gott und der Medizin sei Dank dafür.

Anfang Dezember konnte ich kurz vor Torschluss noch meine Jahresexerzitien machen. Dazu bin ich nach Maria Trost bei Lydenburg gegangen. Dort haben wir Comboni-Missionare vor hundert Jahren unsere Missionsarbeit in diesem Lande begonnen. Pater Henry Kanjo von den Mariannhiller Missionaren tat sein bestes, um uns an den Aufruf zu erinnern: „Seid heilig, wie auch euer himmlischer Vater heilig ist“ (Hebr 12,14).

Pater Manuel Quembo MCCJ wurde vor ein paar Monaten in seiner Heimat in Mozambique zum Priester geweiht. Nun hat er an seinem neuen Wirkungsort in Waterval/Bushbuckridge am 23 Dezember eine Nachprimiz gefeiert. Da ich mich noch in Maria Trost aufhielt, konnte auch ich daran teilnehmen und den besonderen Segen empfangen.

Das Fest der Erscheinung des Herrn feierten wir in der deutschen Gemeinde des Hl. Bonifatius in Johannesburg, gemeinsam mit der dt. Gemeinde von Pretoria. Weihbischof Matthias König von Paderborn hat bei dieser Gelegenheit elf junge Leute gefirmt. Das war auch eine gute Gelegenheit für die Christen der beiden Gemeinden, sich mal wieder zu treffen.

Am Sonntag feierte unsere katholische Kirche ein Fest mit allen dreißig Bischöfen von Südafrika, die sich gerade zu ihrer Vollversammlung hier in der Hauptstadt aufhalten. Es wird dabei an die Einrichtung der Vertretung des Vatikans vor hundert Jahren hier in diesem Lande gedacht und die Neueinteilung der Diözesen in diesem Lande vor fünfundsiebzig Jahren. Damit einher ging damals die Gründung der SA Bischofskonferenz. Wir waren dort mit drei Mann und hatten auch einen Tisch mit unseren Drucksachen. Die Feier fand statt in der größten katholischen Kirche in unserer Stadt, die den Seligpreisungen (Mt 5,1-12) geweiht ist, in Zwavelpoort. Das ist etwa zwanzig Kilometer von uns entfernt. Es war eine schöne und erhebende Feier mit sehr vielen Gläubigen in der vollbesetzten Kirche.

Wir haben hier in diesen Tagen 30-34 Grad Wärme und 30% Luftfeuchtigkeit. Gott segne euch und er helfe uns allen, dass wir zur Einheit der Christen beitragen können. Letzte Woche haben wir ja den Herrgott angefleht um diese Einheit, die Jesus ausdrücklich wollte.

Euer