Der südsudanesische Bischof Paride Taban, mit dem wir Comboni-Missionare in der Vergangenheit im Südsudan viele gute Kontakte pflegten, bekommt 2018 den Preis für Religionsfreiheit. Dieser Preis gehört zu den Preisen für die „Vier Freiheiten“ (Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Religionsfreiheit und Freiheit von Furcht) die jedes Jahr in Middelburg in den Niederlanden von der Franklin Roosevelt Foundation vergeben werden. Dieser „4 Freiheiten-Preis“ genießt ein hohes Ansehen, er wird Persönlichkeiten verliehen, die sich für die Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte verdient gemacht haben. Weitere Träger dieses Preises sind große Namen wie Nelson Mandela, Bischof Desmond Tutu, Malala Yousafzai und Angela Merkel. Bischof Taban wird ihn am 16. Mai in Middelburg entgegennehmen.
Bischof Taban ist ein wichtiger Hoffnungsanker für die Menschen im Bürgerkriegsland Südsudan. Er unterhält Kontakte zu allen Seiten und bewaffneten Gruppen im Land und ist seit 60 Jahren aktiv im Friedensprozess in seinem Land involviert. Wegen seines Friedensengagements wurde er vor Jahren sogar einmal eingesperrt.
Nach seiner Pensionierung als Bischof von Torit im Jahr 2005, gründete er das Friedensdorf Kuron (Kuron Peace Village) im Bundesstaat Ost Equatoria. Dort lernen junge Menschen und Gruppenleiter, wie man in Frieden und gegenseitigem Respekt zusammenleben kann. Sie lernen dort den Umgang mit Konflikten und bringen dann diese neuen Erkenntnisse zurück in ihre Dörfer, wo sie ihre Erfahrungen im konkreten Zusammenleben anwenden.
Pater Karl Peinhopf