Die Pfarrei St. Franz Xaver am Stadtrand von Maputo: Ein Zentrum christlichen und sozialen Engagements.

Die Pfarrei St. Franz Xaver liegt im chaotischen Stadtteil Benfica nahe Maputo, der Hauptstadt von Mosambik. Hier sind schon morgens um fünf die Straßen verstopft mit Dreirädern, die mit Waren beladen sind, und Frauen, die Produkte in großen Bündeln auf dem Kopf tragen und einen Platz irgendwo an der Straße suchen, wo sie ihre Erzeugnisse ablegen und verkaufen können.

Der Unterricht in der Schule der Pfarrei beginnt um sechs Uhr morgens. Der spanische Comboni-Missionar Pater Juan Sanchez Arenas ist der Priester der 1949 gegründeten Pfarrei St. Franz Xaver. Seine Aufgabe ist es, einen Plan über die verschiedenen pastoralen Aktivitäten zu erstellen, wie die Versorgung der fünf Außenstationen, Erwachsenenkatechese, Finanzverwaltung und Koordination der Gemeindegruppen. Pater Juan Sanchez ist ein fröhlicher Mensch, der gerne Scherze macht und lacht. Gleichzeitig kennt er die die soziale, politische und kirchliche Wirklichkeit in Mosambik genau, und aus diesem Grund ist es sehr interessant, auf seine Anmerkungen zu hören und seine Meinung zu kennen.

Pater Antonio Bonato, der andere Comboni-Missionar in St. Franz Xaver, ist hauptsächlich für die Schule verantwortlich.

Der Stadtteil Benfica hat etwa 80.000 Einwohner, von denen etwa 13.000 Katholiken sind. Viele von ihnen verlassen die Vorstadt am Morgen, um in Maputo zu arbeiten, und wenn sie bei Sonnenuntergang zurückkehren, gehen sie zur St. Franz-Xaver-Kirche, um die Missionare bei ihren Aufgaben zu unterstützen.

Drei Aufgabenbereiche heben sich von den andern wegen ihrer Bedeutung und der guten Organisation in der Gemeinde hervor. An erster Stelle der Sozial- und Pastoraldienst, der sich mit Themen wie Gerechtigkeit und Frieden, Frauen, sozialer Kommunikation, Entwicklung, Caritas, Migranten und Erziehung beschäftigt. Letzteres hat Vorrang in der Pfarrei.

Die St. Franz-Xaver-Schule hat 1.400 Schüler: 100 Kinder in der Vorschule, 880 Schüler in der Grundschule, 340 in der weiterbildenden Schule und etwa 80 Erwachsene, die abends Lesekurse besuchen. Der Staat bezuschusst die Grundschulbildung vollständig, die weiterbildenden Schulen nur teilweise, und deshalb gehen viele Kinder in Mosambik nicht in die Schule, da ihre Eltern die Schulgebühren nicht bezahlen können. Das Schulgebäude liegt hinter der Kirche, und der Unterricht findet im Drei-Schicht-Betrieb statt. Pater Bonato betont: „Es ist nicht einfach, den Unterricht in drei Schichten und rotierend für unterschiedlichen Wissensstand zu koordinieren.“

Die Liturgie ist der zweite wichtige Bereich in der Pfarrei von Benfica. Pater Juan lobt den Kirchenchor: „Sie singen sehr gut, und sie haben sogar schon Preise bei verschiedenen diözesanen Wettbewerben gewonnen.“ Zum Liturgiebereich gehören auch der Ministranten-, der Verkündigungs- und der Begrüßungsdienst sowie der Hospizdienst, der von gutausgebildeten Personen übernommen wird, die Schwerkranke bis zum Tod begleiten. Sie arbeiten mit den Familien der Kranken zusammen und übernehmen später die Vorbereitungen für das Requiem und die Beerdigung.  Pater Juan unterstreicht: „Die Beerdigung der Toten ist eines der großen Werke der Barmherzigkeit in unserer Kirche.“

Die Katechese, die Vermittlung des Glaubens an Jesus, ist der dritte wichtige Bereich. Dieser umfasst ein weites Feld gemeindlicher Betätigungen, wie Erwachsenenbildung mit Kursen für diejenigen, die als Kinder getauft wurden, und eine dreijährige Ausbildung für nicht getaufte Erwachsene.

Die jüngsten Kinder in Benfica besuchen den Kindergarten im Escolinha Comboni-Marinette-Zentrum, einem Gemeinschaftsprojekt der Comboni-Missionare mit den Schwestern von der Darstellung Mariens. Die von der Seligen Marie Rivier, genannt Marinette, aus Südfrankreich gegründete Kongregation ist weltweit verbreitet.

Das Zentrum bietet den Kindern morgens, wenn sie ankommen, Frühstück, und ein Mittagessen im Speisesaal. Die Escolinha Comboni-Marinette hat mehrere Gruppenräume und einen Spielplatz mit Geräten und Spielzeug für die Kinder.

Freiwillige der Legion Mariens und von Hoffnung und Leben arbeiten mit den Comboni-Missionaren zusammen und übernehmen verschiedene der in der Gemeinde angeboten Aufgaben. Diese Freiwilligen sind hautsächlich engagiert, um soziale Arbeit zu leisten. Sie besuchen und betreuen Gefängnisinsassen oder andere marginalisierte Menschen. Es ist schön zu sehen, wie Glaube und Leben durch soziale Arbeit im Stadtteil Benfica miteinander verknüpft sind.

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