„Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“ lautet das Thema des Außerordentlichen Monats der Weltmission Oktober 2019. Die deutschlandweite Eröffnung fand am Sonntag, 6. Oktober, in Münster  statt. In Graz-Messendorf feierten die Comboni-Missionare einen festlichen Gottesdienst mit  Bischof Wilhelm Krautwaschl und Pater Josef Altenburger, Direktor von missio Steiermark. Nachmittags machte eine Gruppe von Gemeindemitgliedern sich zu Fuß auf zu einer  Wallfahrt.

Der Gedanke, nicht nur eine Mission zu haben, sondern eine Mission zu sein, ist so ungewöhnlich wie faszinierend. Papst Franziskus beschreibt Christsein als einen Zustand permanenter Mission: Wir sind auf dieser Welt, um Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien – Mission als eine Art Gegengift gegen die individualistische Traurigkeit und die Kälte verschlossener Türen. Diese Botschaft macht Mut. Mit dem Außerordentlichen Monat der Weltmission lenkt Papst Franziskus jetzt die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt, der bei dem neuen Interesse an Mission bisweilen unterzugehen droht: die missio ad gentes, die Sendung zu den Völkern.

„Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“ – es ist kein einfaches Thema. Erfahrungen von Zwangsbekehrung und Unterdrückung in der Missionsgeschichte werfen bis heute ihre Schatten. Der Versuch, den eigenen Glauben als die bessere Alternative im Vergleich zu anderen Auffassungen zu präsentieren, ist verpönt. Wie also heute antworten auf die Aufforderung Jesu: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,15)?

Alljährlich im Oktober feiern Gemeinden auf allen Konti­nenten am Sonntag der Weltmission ihre weltumspannende Verbundenheit in Christus. Es ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als hundert päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen. Gläubige weltweit setzen damit ein Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten und Bedürftigsten in Afrika und Asien. Um dieser Verbundenheit ein Gesicht zu geben, stellt missio jeweils ein Land oder eine Region in den Mittelpunkt seiner Aktion. In diesem Okto­ber ist es die Kirche im Nordosten Indiens.

Der Weltmissionssonntag ist eine Einladung, uns an einen Grund­zug unseres Christseins zu erinnern: Als Christinnen und Christen leben wir nicht für uns selbst. „Weltmissionssonntag“, das heißt, wir haben eine Mission. Oder, wie Papst Franziskus es ausdrückt: „Jeder Mann, jede Frau ist eine Mission, und das ist der Grund, weshalb der Mensch auf Erden ist.“ Wir sind getauft und gesandt, Botschafte­rinnen und Botschafter der Liebe Gottes zu sein.