Alles hat seine Zeit – meine vier Monate in Matany sind nun zu Ende. Für mich war es eine unglaublich reiche, wertvolle und unvergessliche Zeit.
Der Schwerpunkt meiner Arbeit lag darin, Bruder Eduardo in der Apotheke zu unterstützen. Gemeinsam haben wir eine Leitlinie für die Apotheke geschrieben, sowie eine Medikamentenliste für die Ärzte und Pflegekräfte zusammengestellt. Wir haben über Arbeitsprozesse diskutiert, Auswertungen erstellt, die Apotheke in der Ambulanz beraten und die Stationen unterstützt im Umgang mit Arzneimitteln.
Neben der Arbeit in der Apotheke habe ich einen Einblick in andere Abteilungen bekommen, zum Beispiel bei der Teilnahme der Visite auf den Stationen, beim Besuch der Health Centre oder im OP.
Land und Leute durfte ich unter anderem durch Besuche der Gottesdienste in Apeitolim, Nakichumet oder Lopei kennenlernen. In Apeitolim wird der Gottesdienst unter einem Baum abgehalten, die Besucher bestehen hauptsächlich aus Frauen und Kindern. Oft kommen die Menschen Kilometer weit gelaufen, um am Gottesdienst teilzunehmen. Diese Atmosphäre ist beeindruckend.
Das Fest zum Daniel-Comboni-Gedenktag haben wir zusammen mit den Comboni-Schwestern und Missionaren aus Karamoja in Namalu gefeiert. Nach einem sehr schönen, familiären Gottesdienst mit Bischof Damiano haben wir gemeinsam Mittag gegessen. Ich bin fasziniert von der Landschaft: Namalu liegt in den Bergen, im Vergleich zu Matany ist die Vegetation hier sehr grün und um einiges fruchtbarer als im Norden von Karamoja.
Ein weiterer Höhepunkt meines Aufenthaltes in Matany war die Teilnahme an der Priesterweihe in Amakuriat / Kenia. Gemeinsam mit drei Novizinnen ist eine Delegation aus Matany nach Amakuriat gefahren. Der Weg führte über Moroto in die Berge, von denen aus wir einen wunderschönen Blick über Karamoja hatten. Die Priesterweihe mit ca. 3000 Menschen war beeindruckend. Der Gottesdienst wurde von traditionellen Gesängen und Tänzen begleitet. Die Menschen in ihren traditionellen Kleidungen tanzen und feiern zu sehen, war wunderschön. Ich bin überwältigt von der Freundlichkeit und Lebensfreude der Menschen.
Im Juli bin ich in der Regenzeit in Matany angekommen, die Landschaft war zu dieser Zeit grün, meine Abreise liegt in der Trockenzeit: die Steppe hat sich in eine gelbe, vertrocknete Landschaft verwandelt.
Zum Abschluss meiner Zeit in Matany habe ich die Rückreise nach Kampala mit einer kleinen Propellermaschine gewählt. Bei traumhaftem Sonnenschein hatte ich die Möglichkeit, das Krankenhausgelände von oben zu sehen. Die Landschaft aus einer anderen Perspektive wahr zu nehmen, hat mich sehr beeindruckt.
Ich danke allen sehr herzlich, die mir diesen wunderbaren Aufenthalt in Matany ermöglicht haben.
Ich wünsche euch und Ihnen eine ruhige und besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Carolin Veith