8. Dezember 2023
Die Comboni-Missionare nehmen Abschied von Bruder Erich Stöferle, der am 30. November in Silverton (Südafrika) verstorben ist.
Bruder Erich Stöferle wurde am 3. August 1947 in Ringingen (Deutschland) geboren. 1967 schloss er sich den Comboni-Missionaren an und legte am 1. Mai 1970 seine zeitlichen Gelübde ab. Von 1970 bis 1974 war er in seinem Heimatland im Einsatz, bis er nach Kenia versetzt wurde, wo er von 1975 bis 1986 tätig war. Danach kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete dort von 1986 bis 1993. Sein zweiter Einsatz in Kenia dauerte von 1993 bis 1999. Im Anschluss wurde er nach Südafrika gesandt und blieb dort bis zu seinem Tod.
Als Pater Jeremias dos Santos Martins, ein früherer Provinzial von Südafrika, der Bruder Erich gut kannte, von seinem Tod erfuhr, sagte er: „Mit Bruder Erich habe ich einen Freund, einen Gefährten, einen Mitbruder verloren, jemanden mit einem sanften Herzen, das gelegentlich unter der rauen Schale eines harten Mannes verborgen war. Obwohl es nicht ratsam ist, Menschen ‚einzuordnen‘, war Erich ein typischer Deutscher: direkt, organisiert, pünktlich, ein harter Arbeiter, streng mit sich selbst. Zu seinem Tod kann man sagen, dass die letzte Saat der deutschsprachigen Comboni-Missionare in Südafrika in die Erde fiel, um reiche Frucht zu tragen! Tatsächlich begann die Präsenz der Comboni-Missionare in Südafrika im Jahr 1924 einzig mit deutschsprachigen Mitbrüdern.“
Pater Jeremias erinnert sich an Bruder Erich als einen Menschen, der immer entschlossen und überzeugend war in der Art, Dinge zu erledigen. Er war geradlinig im Umgang mit anderen, ein sorgfältiger Arbeiter, kompetent, diszipliniert, niemals untätig, kreativ, vorausschauend, wenn es darum ging, im Haus und Garten etwas zu verbessern, zu streichen, zu renovieren, zu reparieren und sich um kleine Einzelheiten zu kümmern, so dass alles richtig funktionierte. Obwohl er manchmal ein bisschen rau im Umgang mit anderen war, hatte er ein sehr sanftes, weiches, mitfühlendes und fürsorgliches Herz.
Zwei wichtige Eigenschaften prägten das Leben von Erich als Missionar: Treue im Gebet und sein missionarischer Geist. Obwohl er den ganzen Tag ziemlich beschäftigt war, war das Gebet ein Muss für ihn, auf persönlicher wie auf gemeinschaftlicher Ebene. Er war ein nachdenklicher Mensch und konzentrierte sich sehr auf das, was für sein missionarisches Leben von Bedeutung war. Er sang gerne und war eine wichtige Stütze für die Gemeinschaft während des Gebetes. Einige Jahre seines missionarischen Dienstes widmete er der Förderung unseres Magazins Worldwide. Er war immer bereit, dies zu verbreiten, und reiste bis nach Durban und Kapstadt, um über die Mission zu sprechen und den Menschen den missionarischen Geist nahezubringen. Er hatte einen wirklichen combonianischen missionarischen Geist. Er las auch gerne und war auf dem aktuellen Stand im Blick auf die politische Situation im Land und das Leben der Kirche in der Welt und im Inland. Er diskutierte gerne über kirchliche Themen, vertrat seinen Standpunkt offen und verteidigte ihn wenn nötig mit Härte.
Bruder Erich hatte seit Jahren ernsthafte gesundheitliche Probleme, aber er führte ein normales Leben und zog es vor, im Stillen zu leiden. Am 30. November ist er seiner schweren Krebserkrankung erlegen. Möge er in Frieden ruhen.
Am 2. Dezember feierten die Comboni-Gemeinschaft und die Pfarrei St. Augustine in Silverton ein Requiem, dem der Provinzobere Pater John Baptist Keraryo Opargiw vorstand, der von Mitbrüdern aus Mahube Valley, Silverton und Kensington flankiert wurde. Viele Gemeindemitglieder trotzten der hochsommerlichen Hitze, um Bruder Erich würdig zu verabschieden. Pater John Baptist bekräftigte, dass Bruder Erich, ein wahrer Comboni-Missionar vom Herzen Jesu, im Herzen wirklich sanftmütig und bescheiden war. Neben diesen Eigenschaften war er im Umgang mit anderen offen, geradlinig, stark, zugewandt und unzweideutig.
Am 5. Dezember 2023 wurden die sterblichen Überreste von Bruder Erich von Pretoria nach Maria Trost / Lydenburg überführt – die Wiege der Comboni-Mission in Südafrika. Dort ruht er mit vielen anderen Mitbrüdern in der Hoffnung auf eine glorreiche Auferstehung.
Beiträge von: Pater Jeremias dos Santos Martins, Pater Robert Kinena Ndungu und Pater John Baptist Keraryo Opargiw