Pater Karl Peinhopf war nach einem Einsatz in Brasilien sechs Jahre lang Provinzial der Deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare, die die Niederlassungen in Deutschland, Österreich und Südtirol umfasst. Bevor er nach Italien in das Scholastikat in Cassavatore bei Neapel wechselt, wirft er einen kurzen Blick zurück und schaut dann nach vorn.
Eigentlich wollte ich schon im März nach Italien. Aber das Corona-Virus hat ja alle unsere Pläne seit Monaten durcheinanderwirbelt und verzögert. Jetzt gehen die Grenzen nach Italien auf, und ich verabschiede mich aus der Deutschsprachigen Provinz und wechsle in die italienische. Dabei schaue ich voll Dankbarkeit auf die letzten sechs Jahre in dieser Provinz zurück. In den Monaten Juni und Juli werde ich mein Italienisch verbessern, um mich dann ab September am Fuß des Vesuvs niederzulassen.
In Neapel haben wir Comboni-Missionare das einzige noch in Europa existierende Studienhaus, wo unsere Kandidaten, Scholastiker genannt, auf der theologischen Fakultät Theologie studieren und sich auf das Priesteramt und ihren zukünftigen Missionseinsatz vorbereiten. Im Augenblick leben dort 15 Scholastiker aus mehreren Nationen. Zum Ausbildungsteam gehören neben mir noch ein Mitbruder aus Eritrea und aus Italien. Um nicht wie auf einer Insel zu leben, arbeiten wir, auch die Scholastiker, an den Wochenenden in mehreren nahe gelegenen Pfarrgemeinden mit. Dabei unterstützen die Scholastiker auch Flüchtlinge, die im Süden Italiens sehr zahlreich sind und oft in großer Not leben.
Unsere Kirche wird erst durch die Mitarbeit und Dienste möglichst vieler Männer und Frauen lebendig, das ist schon lange meine tiefe Überzeugung. Mein Missionseinsatz in Brasilien hat mir das deutlich bestätigt. Die Kirche braucht alle Berufungen, auch die des Priesters und des Ordenschristen. Aus diesem Grund habe ich die Einladung meiner Generalleitung angenommen, in die Begleitung unserer Scholastiker einzusteigen, eine Tätigkeit, die mir nicht unbekannt ist, weil ich sie schon über mehrere Jahre in Brasilien und im ehemaligen Scholastikat in Innsbruck ausgeübt habe. Die Begleitung von jungen Menschen für den pastoralen und priesterlichen Dienst ist heute aber um einiges herausfordernder geworden. So bitte ich auch um Ihr/Euer Gebet in diesem Anliegen.
Bleiben wir einander im Herzen und im Gebet füreinander verbunden! Der Hl. Daniel Comboni begleite unsere Wege, diesseits und jenseits der Alpen!
Arrivederci!
Pater Karl Peinhopf