Jeder von uns spürt auf die eine oder andere Weise Konsequenzen der Einschränkungen, die  in der Corona-Pandemie als Vorsichtsmaßnahmen erlassen wurden. Doch anders als bei uns, wo die Regierung Hilfsprogramme aufgelegt hat, sind viele Menschen in ärmeren Ländern völlig auf sich gestellt, ohne Einkommen und dadurch von Hunger bedroht.

In Lima herrscht immer noch die Hitze des Sommers, obwohl eigentlich seit fast zwei Monaten Herbst ist. Die strenge Quarantäne in Peru soll mindestens bis 24. Mai fortgesetzt werden, aber die bisherigen zwei Monate der „Haft“ haben nicht dazu beigetragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, und jeden Tag steigt die Zahl der Infizierten und Verstorbenen. Besorgniserregend in der Situation ist, dass viele Menschen, die nicht arbeiten können, kein Geld mehr für Lebensmittel haben. Provinzverwalter Pater Gianluca Roso befürchtet ernsthafte gesellschaftliche Probleme, wenn es so weitergeht.

In Kenia hat die Corona-Pandemie das Leben für jeden verschlimmert, umso mehr in den Slums von Korogocho, wo die meisten Menschen von der Hand in den Mund leben. Viele sind arbeitslos, andere können nicht zur Arbeit und erhalten keinen Lohn, was das Leben zu einer noch größeren Herausforderung macht. Bis zu einem gewissen Maß wird Händewaschen praktiziert. Die Herausforderung des Abstandhaltens ist kaum einzuhalten, da die Menschen auf engstem Raum von ihren Häusern bis zur Straße hin leben. Pater Andrew Wanjohi ist Gott dankbar, dass noch kein Fall in Korogocho bekannt ist, und er hofft, dass es so bleibt, denn es könnte herzergreifend werden, wenn es so weit kommt. Lebensmittel bleiben ein großes Problem. Die Regierung, Wohltäter und Nichtregierungsorganisationen tun ihr Möglichstes, aber es ist schwierig, alle zu erreichen. Die Menschen beten darum, dass diese Situation nicht zu lange andauert.

In Sambia gab es letzten Mittwoch 208 Neuinfizierte. Damit stieg die Gesamtzahl auf 800, sieben Patienten sind gestorben. Die Zahl steigt täglich. Schulen und Kirchen sind geschlossen. Sr. Paola schildert, dass es unmöglich ist, das Gelände der Mission zu schließen, da es mit Menschen überfüllt ist, die von Tag zu Tag leben. Es wird überlegt, die Einschränkungen ab 1. Juni zu lockern, aber das bleibt fraglich, da die Zahl der Infizierten weiter steigt.

Den Menschen in der Mission in Alenga  geht es gut, aber die Konsequenzen des  Lockdowns in Uganda sind spürbar, wie Pater Stan Atipoupou berichtet. Die Hungersnot trifft die Bevölkerung von Uganda. Der lang ersehnte Regen hat eingesetzt, doch in manchen Regionen zu stark, so dass viele Familien nichts anbauen können, da die Felder unter Wasser stehen. Diejenigen, deren Land nicht überflutet ist, haben mit der Aussaat begonnen und hoffen auf eine gute Ernte. Die Preise für Lebensmittel sind stark gestiegen, so dass viele sie sich nicht mehr leisten können.

Radio Pacis in Uganda leistet einen wertvollen Dienst während dieser Zeit der Herausforderung. Millionen von Zuhörern werden informiert, wie man sich vor dem Corona-Virus schützen kann, und schöpfen neue Hoffnung. Pater Tonino Pasolini ist froh, den Menschen mit diesem Medium eine Möglichkeit bieten zu können, am Sonntagsgottesdienst (in verschiedenen Sprachen ) teilzunehmen.