Jeder Mensch hat seine eigenen Erwartungen, jeder lebt von ihnen und mit ihnen. Wir binden uns an sie, lassen uns – bewusst oder nicht – von ihnen leiten. Aus ihnen nähren sich Selbstbewusstsein und Hoffnung. Darum sind wir nicht leicht bereit, zuzugeben, dass wir unsere Ziele zu hochgesteckt haben, uns oder andere überfordert haben.

Erwartungen können zu Götzen werden, wir können um eines selbst gesteckten Zieles willen die Freude am Leben, uns selbst und die Freiheit verlieren. Wer einige Erfahrungen im Umgang mit den eigenen Erwartungen gemacht hat, wird sich hüten, andere unter „Erwartungsdruck“ zu setzen, sie niederzudrücken. Und er wird sich selbst durch die Anforderungen anderer – und sei es aus dem engsten Umfeld – nicht niederdrücken lassen.

Wenn Erwartungen sich als Seifenblase erweisen, gilt es, nüchtern Maß zu nehmen an der Wirklichkeit und in Hören auf das Wort derer, die uns im Auftrag Gottes sagen, was wir von ihm erwarten dürfen – neu beginnen.

Eine Stimme ruft:
Bereitet den Weg, damit er kommen kann!
Denkt neue Gedanken, schwimmt gegen den Strom,
traut dem, was euer Herz euch sagt.
Tragt Berggipfel ab, füllt Abgründe auf,
lasst euch den Blick nicht verstellen.
Macht Krummes gerade und Holpriges eben:
Geht miteinander den Weg der Liebe,
den Jesus euch bahnt.