Ein Missionar mir einst berichtet‘
was ich, Gott Lob, nicht hab‘ erdichtet.
Doch fürs Archiv in dieser Welt
sei es Euch heut hier kurz erzählt.

In Afrika schon viele Jahr‘
war tätig einst ein Missionar.
Um hier das Volk zu missionieren,
tat er sich redlich strapazieren.

Er lehrte Menschen groß und klein.
was man so tut, um Christ zu sein.
Er lehrte sie an jedem Ort,
zu hören ernst auf Gottes Wort,
das man in Gottes heil’ger Schrift
fein ausgedruckt am besten trifft.

Er spendete recht viele Taufen,
wobei er oft musst‘ ehrlich schnaufen,
weil er bei hoher Tropenhitzen
dabei kam oft recht arg ins Schwitzen.

Mumambo einst den Pater bat,
zu taufen ihn, weil in der Tat
er werden wollt‘ ein Kind des Herrn,
da er dem Glauben nicht mehr fern.

Mumambo, hör, was ich Dir sag,
auch wenn’s dir nicht gefallen mag:
„Wenn du getauft wirst, amen, amen,
bekommst du einen neuen Namen.

Wenn nach der Tauf‘ du gehst nach Haus‘,
heißt du von da an Stanislaus.
Doch eines musst du mir versprechen,
mit Essgewohnheit echt zu brechen.

Am Freitag kommt dann auf den Tisch
anstatt von Huhn nur echter Fisch“.
Das sei, so meint der Missionar,
ein alter Brauch schon viele Jahr.‘

Am Freitag, als der Morgen graute,
der Pater kaum sein’m Auge traute;
Mumambo da recht frisch und dreist
ein fettes Huhn vergnügt verspeist.

Der Pater nun in strengem Ton:
„Mumambo, du mein lieber Sohn,
hast Du so schnell es schon vergessen,
am Freitag darfst du Fleisch nicht essen“.

Darauf Mumambo recht verschmitzt
auf seinem kleinen Hocker sitzt
sich gegen diesen Vorwurf wehrt
und dem Herrn Pater stolz erklärt:

„Ich sagte schlicht dem lieben Huhn,
dass ich getauft Dich habe nun.
Dein Name heißt jetzt frank und frisch
nicht weiter Huhn, doch aber Fisch.“

Nun die Moral von der Geschicht.‘
die sich ergibt aus dem Bericht:
Willst Missverständnis du abwehren,
musst vorher alles gut erklären.

der kleine Poet