Als Comboni-Missionare, als Comboni-Schwestern und Comboni-Laienmissionare sind wir nicht nur eine internationale Missions- und Solidargemeinschaft. In diesen Zeiten der Corona-Krise erfüllen wir unsere Mission auch in besonderer Weise über alle Grenzen hinweg als Gebetsgemeinschaft. In der Deutschsprachigen Provinz, aber auch in den anderen europäischen Provinzen gehören wir aufgrund unseres Alters zu einem großen Teil zur so genannten „Risikogruppe“. Vertrauensvoll legen wir unser Leben in Gottes Hände. Aber wir denken nicht nur an uns selber, sondern beten für alle, deren Leben in dieser kritischen Situation weltweit in Gefahr ist und besonders auch für all jene, die sich selbstlos für ihre Mitmenschen einsetzen. Ihnen allen und uns selber gilt das folgende Gebet:
Gebet in der Coronakrise
Herr, Du Gott des Lebens,
betroffen von der Corona-Epidemie kommen wir zu Dir.
Wir beten für alle, deren Alltag jetzt massiv belastet ist
und bitten um Heilung für alle Erkrankten.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Tröste jene, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie,
und allen Pflegenden Kraft in ihrer extremen Belastung.
Gib den politisch Verantwortlichen Klarheit für richtige Entscheidungen.
Dankbar beten wir für alle, die mit ihren vielfältigen Diensten
die Versorgung und Sicherheit unseres Landes aufrechterhalten.
Wir beten für alle, die in Panik sind oder von Angst überwältigt werden.
Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten.
Besonders denken wir an Personen und Orte, die unter Quarantäne stehen,
und an alle, die sich einsam fühlen und niemanden an ihrer Seite haben.
Heiliger Geist tröste die alten und pflegebedürftigen Menschen,
berühre sie mit Deiner Sanftheit und gib ihnen die Gewissheit,
dass wir trotz allem miteinander verbunden sind.
Von ganzem Herzen bitten wir, dass die medizinischen Einrichtungen
auch weiterhin den übermäßigen Anforderungen entsprechen können.
Wir beten, dass die Zahl der Infizierten und Erkrankten abnimmt
und hoffen auf eine baldige Rückkehr zur vertrauten Normalität.
Sehnsuchtsvoll bitten wir um eine weltweite Eindämmung der Krankheit.
Guter Gott, mache uns dankbar für jeden Tag, den wir gesund verbringen.
Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist.
Wir sind sterbliche Wesen und müssen unsere Grenzen akzeptieren.
Du allein bist ewig, Ursprung und Ziel von allem – immer liebend.
Gemeinsam und im Vertrauen auf Deine Hilfe werden wir die Krise bestehen.
Jesus, Du Herr und Bruder aller Menschen,
Deine Gegenwart vertreibt jede Furcht, sie schenkt Zuversicht
und macht uns offen füreinander – aufmerksam und achtsam.
Dein Herz ist gütig und demütig, eine erfrischende Quelle des Friedens.
Jesus, wir vertrauen auf Dich!
Heilige Maria, Mutter unseres Herrn,
und alle heiligen Frauen und Männer,
Nothelfer und Schutzpatrone unseres Landes,
bittet für uns!
Amen.
Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck. Bearbeitet und ergänzt von P. Franz Weber