Liebe Mitbrüder in Christus,
Weihnachten ist ein günstiger Anlass, Gott in seiner Gebrechlichkeit und in der Hoffnung zu betrachten, dass eine neue Welt möglich ist. Wir sind berufen, die Zeichen der Gegenwart Gottes in einer Welt zu entdecken, die von sinnloser Gewalt überschattet wird, die Menschheit zerstört und die Zukunft unsicher macht. Mit Sorge haben wir im Verlauf dieses Jahres die Lage in Syrien und in eingen Ländern, in denen wir arbeiten, verfolgt: Südsudan, Zentralafrika, Kongo, Äthiopien, Eritrea, Mosambik, Mexiko, Kolumbien, … Die Präsenz unserer Mitbrüder in jenen Ländern drückt unsere Überzeugung aus, dass Gott auch gegenwärtig ist, wenn unsere Missionstätigkeit auch recht begrenzt sein mag. Weihnachten regt uns auch an, unser brüderliches Beisammensein aufzufrischen; den anderen mit den Augen Gottes sehen zu lernen; als Familie unterwegs zu sein, in der man sich gegenseitig verzeiht und wir uns annehmen, wie wir sind.
Das Phänomen der Migration hat außergewöhnliche Ausmaße angenommen auf Grund von Kriegen und großer materieller und sozialer Ungleichheit. Millionen von Menschen sind gezwungen, ihr Zuhause aufzugeben, um ein menschenwürdigeres Dasein zu suchen. Unsere Kongregation setzt sich immer mehr mit dieser Realität auseinander, ein Zeichen für Gottes Gegenwart zu werden. Denn ER erneuert das Leben und öffnet das Herz der Solidarität in einer Gesellschaft, die sich immer mehr abkapselt.
Weihnachten ist ein Hoffnungszeichen, denn Gott wird Teil unserer Geschichte, um sie umzugestalten und ihr eine neue Richtung zu geben. Das verstehen besonders die Opfer, die Armen, die Besitz- und Obdachlosen gut. Unser Gründer hat sein Leben auf der Liebe aufgebaut und sich ganz auf die Seite der Letzten gestellt. Sein ganzes Leben war geprägt von der Leidenschaft, die durch die innige Beziehung mit dem Vater aus dem Evangelium fließt. Unsere Kongregation ist aus dieser fruchtbringenden Erfahrung von Daniel Comboni hervorgegangen, der unermüdlich gegen das Unrecht gekämpft hat, unter dem die am meisten Vernachlässigten leiden.
Gott ist in Gebrechlichkeit in unsere Welt gekommen. Auch wir als Kongregation erfahren sie. Aber gerade in der Schwachheit werden wir schöpferisch uns öffnen uns dem Heiligen Geist. Er drängt uns, hinzuhören, zu empfangen und zu eigen zu machen, was Gott uns in der heutigen Zeit, die ebenfalls Heilszeit ist, sagen will. Die Feier des Weihnachtsgeheimnisses möge uns helfen, unser Charisma in unserer konkreten Umwelt „Fleisch werden zu lassen“, damit wir schöpferische Präsenz und Zeichen des Reiches Gottes werden.
Der Generalrat wünscht Euch allen ein segensreiches Weihnachtsfest und ein Neues Jahr 2017 reich an Initiativen, die uns zur Mitarbeit am Plan Gottes ermutigen.
Der Generalrat