Abigail Mamai in Graz
Im „Afrikahaus“ in Messendorf traf ich Abigail Mamai, eine junge Frau aus der Nähe meiner Heimatstadt, die seit vier Jahren in Graz lebt.
Abigail bat um Gebete, denn der Versuch, Asyl zu finden, war ein großer Kampf, an dem Anwälte und die gesamte Bürokratie beteiligt waren. Sie erzählte mir, wie schwierig es war, sich frei zu bewegen und ohne Aufenthaltserlaubnis eine Arbeit zu bekommen.
Für sie ist Gott gerecht und barmherzig, er hört auf die Not der Menschen. Das ist ein tiefes Glaubensbekenntnis in einer Gesellschaft, in der Menschen, geblendet vom Wohlstand, die Notlage anderer vergessen. Für mich verkörpert ihr Gebet den Psalm 130 „De Profundis“. Aus der Tiefe ihrer Not rief sie zum Herrn, damit er ihren Schrei nach einer besseren Zukunft höre. Da Abigail katholisch ist, lud ich sie in unsere Pfarrgemeinde ein, wo sie sich an einigen Aktivitäten beteiligte.
Pater Abraham Sireu aus West-Pokot (Kenia) hat in Lima (Peru) Theologie studiert. Nach einem zweijährigen Einsatz in seiner Heimat wurde er 2016 zum Priester geweiht. Seit 2017 ist er als Seelsorger im Pfarrverband Graz-Süd-Ost tätig.