Im letzten Pastoralplan (2021) der Bischofskonferenz für das Südliche Afrika lautet der achte Schwerpunkt „Bewahrung der Schöpfung und der Umwelt“. Mit einer sehr schönen Einführung bestehen die Bischöfe darauf, dass „wir nicht überleben können, wenn wir nicht die Erde und die Schöpfung gut bewahren“.

Umweltschutz ist sicher eine riesige Herausforderung hier in Südafrika, dem Land, wo ich seit 2018 lebe. Das neue politische System, das nach den Apartheid-Jahren an die Macht kam, hat es nicht geschafft, eine gute Umweltpolitik zu etablieren. Es bestehen einige Herausforderungen:

Müllentsorgung

Deponiestellen sind überfüllt, Abfallentsorgungsservice gibt es praktisch nicht, und wenn, dann ist er nur auf gewisse Gebieten beschränkt. Mit dem Entstehen neuer Elendsviertel wächst auch das Problem. Menschen dort leben neben Müllhaufen, die nur verschwinden, wenn jemand den Müll verbrennt. Müllhaufen bringen Hautkrankheiten, rufen Ratten und andere Schädlinge hervor und stellen andere Gefahren dar.

Wasserverschmutzung

Hier finden man selten Flüsse und Bäche, die nicht verschmutzt wären. Laut Experten muss ein Fluss, der an einer Stelle verschmutzt wird, Kilometer frei fließen, um das schmutzige Wasser wieder zu reinigen. Leider weiß jeder, das hier in diesem Land jeder Fluss, der durch eine Siedlung fließt, auch als Deponiestelle benutzt wird.

Abholzung und Vernichtung der Wälder

Einmal hat mir jemand gesagt „wir verbrennen die Felder, um sie fruchtbar zu machen“, und ich habe dazu revidiert: „und was ist mit den betroffenen Bäumen?“. Die Antwort darauf war: „Ach, Bäume haben wir hier genug“. Das Problem der Abholzung und Waldvernichtung kann nicht ignoriert werden, weil es zur Erderwärmung beiträgt.

Gibt es eine Lösung?

Ich sehe eine mögliche Lösung auf zwei Ebenen: politischer Wille und dass jeder zu Hause etwas versucht. Nur wenn die, die das Land regieren, strenge Maßnahmen und Disziplin bei der Bevölkerung einführen, kann man Umweltprobleme etwas verändern. Manchmal findet man nicht einmal einen Mülleimer in der Stadt.

Jeder kann etwas zu Hause versuchen

Im Studentenhaus, wo ich wohne, versuchen wir Müll zu trennen. Es gibt Firmen, die Aluminium, Plastik und Papier kaufen. Wir machen nicht viel Geld daraus, aber wichtig ist, unseren Müll auf diesem Weg zu entsorgen. Wir haben auch neulich zirka vierzig Bäume gepflanzt, und wir versuchen auch, unsere Gartenanlagen sauber und schön zu erhalten. Unsere Nachbarn aus dem Armenviertel kommen hierhierher, besonders an heißen Tage, und genießen den schattigen und kühlen Ort.

Wir hoffen, mit den Bischöfen des Südlichen Afrika, die Menschen hier auf diese sensible Wirklichkeit aufmerksam zu machen.

Pater Aldo Sierra