Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kommt es trotz der Präsenz von Friedenstruppen der Vereinten Nationen und der Regionalen Streitkräfte der Ostafrikanischen Gemeinschaft immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Dutzenden von bewaffneten Gruppen, die in der Region aktiv sind.
Im Januar wurden in der Provinz Nord-Kivu eine Gruppe von Comboni-Postulanten und ihr Ausbilder angegriffen. Bei den Tätern handelte es sich um Mai-Mai-Rebellen. Glücklicherweise wurde niemand erschossen. „Die Rebellen griffen das Fahrzeug an, das aus dem Lager zurückkehrte und in dem sich vier Comboni-Postulanten und ihr Ausbilder, Pater Jacques Eluma, befanden. Sie schossen ohne zu zögern auf das Fahrzeug“, berichtet der Provinzobere der Comboni-Missionare, Pater Léonard Ndjadi Ndjate. Der einzige Verletzte war der Postulant Héritier Mambaya, 22 Jahre alt und aus Bumba stammend, der in das Krankenhaus von Matanda in der Stadt Butembo eingeliefert wurde.
„Dies ist ein barbarischer und krimineller Angriff auf unschuldige Menschen“, prangerte Pater Léonard die Tat an. „Wir beklagen die Unfähigkeit der Ordnungskräfte, die Menschen im Osten des Landes zu schützen. Wir bitten um das Gebet für den Frieden in dieser Region und in ganz Afrika. Gott möge unseren Jungs eine rasche Erholung bescheren“. Die Lage in Nord-Kivu ist nach wie vor angespannt. Es gibt zahlreiche Rebellengruppen und Spannungen zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, die Ruanda beschuldigt, bewaffnete Gruppen zu finanzieren.
Terroristen, die im östlichen Teil der DR Kongo operieren, greifen auch immer wieder wohlhabende Häuser an und zwingen die Bewohner zur Flucht. In einem Ende Januar veröffentlichten Bericht sagt der Comboni-Missionar Pater Marcelo Fonseca Oliveira, dass Terroristen und Rebellen, die in Nord-Kivu operieren, „Terror unter der Bevölkerung gesät haben, die ständig aus ihren Dörfern fliehen muss, sich mitten im Wald versteckt hält und darauf wartet, dass die Rebellen die Dörfer verlassen.“
„Die Methode besteht darin, die Menschen zur Flucht zu zwingen und ihnen so einen Teil der Ländereien zu nehmen, in denen es unermesslichen Reichtum gibt“, so Pater Oliveira gegenüber Aid to the Church in Need (ACN) Portugal. Unter Bezugnahme auf den Angriff auf die Kirche Christi im Kongo (ECC-CEPAC) am 15. Januar sagte das der Comboni-Missionar: „Die Rebellen versuchen, die Bevölkerung auszulöschen, indem sie Gebiete angreifen, in denen sich Menschen aufhalten, so dass diese Menschen fliehen, ihr Land und ihre Häuser verlassen.“
Die ECC-CEPAC in der ostkongolesischen Stadt Kasindi an der Grenze zu Uganda wurde Berichten zufolge angegriffen, als während eines Gottesdienstes ein Sprengsatz auf dem Kirchengelände gezündet wurde, wobei mindestens 17 Menschen getötet und 39 weitere verletzt wurden. In seinem Bericht beklagt Pater Oliveira das Schweigen der internationalen Gemeinschaft angesichts der Terroranschläge im Osten der DRK an. „Das ist es, was uns als Missionare so oft ärgert: das Schweigen der internationalen Gemeinschaft, das Schweigen, das so laut ist, wenn Menschenleben massakriert werden“, sagt der Comboni-Priester.
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