Chrysostomus (Antiochia um 349 – Comana am Schwarzen Meer 14. September 407) war ein treuer Verkünder des Wortes Gottes, als Presbyter in Antiochia (386-397) und als Bischof in Konstantinopel (397-404). Hier widmete er sich der Evangelisierung und Katechese, der liturgischen, karitativen und missionarischen Arbeit.

Seine sozialkritischen Predigten gegen die Ausbeutung der Leute und den Prunk am oströmischen Kaiserhof schufen ihm bald bittere Feindschaften bei Hofe. Sogar die Kaiserin fühlte sich betroffen, als der Bischof gegen den Luxus der reichen Damen predigte, und betrieb daraufhin seine Absetzung. Sie hatte Erfolg und so musste Johannes schließlich ins Exil (404-407), wo er starb. In seinem Werk als Lehrer und Arzt sind seine Kommentare zur Heiligen Schrift, insbesondere zu den Paulusbriefen, und sein Beitrag zur Eucharistielehre hervorzuheben.

Mittwoch der 23. Woche im Kirchenjahr

Lk 6,20-26: Selig sind die Armen. Weh euch, ihr Reichen!

Da ist sie wieder, die Seite der Seligpreisungen: die Verfassung des Reiches Gottes, das Handbuch für die Jünger, die Anleitung zum Glücklichsein…

Wir Katholiken, die wir immer noch fest an den Dekalog des Ersten Testaments gebunden sind, laufen Gefahr, einen der wichtigsten Hinweise des Herrn Jesus zu übersehen. Heute lesen wir von dieser Seite die knappe Fassung des Lukas, der im Gegensatz zu Matthäus die Seligpreisungen von acht auf vier reduziert, aber vier „Wehe“ hinzufügt, die keine Flüche sind (in der Bibel gibt es keine Flüche, sondern nur Segen!), sondern eine Warnung an diejenigen, die die Hinweise des Meisters nicht leben. Als wollte er sagen: Ich zeige euch diesen Weg zum Glück, wenn ihr den anderen Weg geht, werdet ihr ihn nie erreichen!

Er lehnt sie auch in der zweiten Person Plural ab: „ihr“. Jesus schaut den Menschen vor ihm in die Augen und sieht, dass sie arm, hungrig, entmutigt und verfolgt sind, und er beruhigt sie sofort, ermutigt sie, liebt sie. Seine Worte sind direkt, wirksam, sie berühren die Herzen seiner Zuhörer. Genauso wie sie unsere Herzen berühren, die dazu berufen sind, wieder Protagonisten dieser Seite zu sein.