Am 21. September 2016 ist Luigia Coccia direkt im ersten Wahlgang zur neuen Generaloberin der Comboni-Schwestern gewählt worden. Neben der Generaloberin sind auch die vier Generalrätinnen gewählt worden. Sr. Rosa Matilde Tellez Soto, Sr. Kudusan Debesai Tesfamicael, Sr. Eulalia Capdevila Enriquez, Sr. Ida Colombo. Somit ist die Generalleitung vollständig.
Sr. Luigia Coccia ist eine Frau, die eine große Fähigkeit zum Zuhören hat. Ihre Fähigkeit, zuzuhören und Trost zu spenden, hat sie unmittelbar vor dem Kapitel eindrücklich bewiesen: Sr. Luigia Coccias Heimatstadt Ascoli Piceno war von dem großen Erdbeben heimgesucht worden. Zum Glück hat ihre Familie keine Opfer zu beklagen, aber durch das Erdbeben musste sie die Nächte neben ihrer alten Mutter im Auto verbringen. Es waren Tage und Nächte, in denen sie den Menschen, die wie sie ihre Häuser verlassen mussten, Trost spendete.
Lebensdaten und Wirken
1969 wurde Sr. Luigia geboren und 1998 ist sie Comboni-Schwester geworden. Nach drei Jahren, die sie in Kamerun verbracht hat, ist sie bis 2001 Missionarin in der Provinz der Demokratischen Republik Kongo (DRK)-Togo gewesen. In Isiro im Norden der DRK, wo die Missionarinnen seit 1973 sind, hat sie intensive Dienstjahre verbracht. Sie hat sich den Menschen, vor allem den jungen, gewidmet, die am äußersten Rand der Gesellschaft standen. Durch ihr empathisches Zuhören und das Schaffen von Arbeitsmöglichkeiten hat Sr. Luigia die Würde dieser Menschen gefördert.
Sr. Luigia weiß sehr gut, welchen Wert die Arbeit hat: gleich nach dem Abschluss der Pflichtschule hat sie begonnen zu arbeiten, um den älteren Schwestern zu helfen, eine Familie zu gründen. Doch ihre Bestimmung hat sie noch vor dem Eintritt in den Orden dazu geführt, die höheren Studien zu vervollständigen. Nach den ersten Jahren in Afrika hat sie in Italien den Doktortitel in Psychologie an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erlangt.
Im Jahr 2013 wurde sie zur Generalsekretärin für die Ausbildung ernannt, ein Dienst, den sie nur für kurze Zeit ausgeübt hat, denn 2014 wurde sie zur Provinzoberin des Bezirks DRK-Togo-Benin gewählt, dem sie durch ihre Fähigkeit der Aufnahme, des Zuhörens und der missionarischen Kreativität einen Hauch von Neuigkeit gegeben hat.
Wahlspruch
Die Worte des heiligen Paulus an die Epheser begleiteten die Wahl und die neue Generaloberin: „Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt. Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Laibes Christi. So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darestellen“ (Eph. 4,7-13). Mit den Worten des Heiligen Daniel Comboni wünschen sich die Schwestern einen guten Weg: „Ihr gebt ihnen den Geist des Guten Hirten“ (S 1395).
Basierend auf einem Brief der Comboni-Schwestern
Übersetzt aus dem Italienischen von Pater Pius Dapré, neu zusammengestellt von Brigitte Rolfes